03.12.2025

Technologietransferzentrum Swiss PIC eingeweiht

Photonik-Cluster im Park Innovaare mit Expertise in photonischer Integration schlägt Brücke zur Industrie.

Von der optischen Kommunikation bis zum Quanten­computer: Photonik ist eine Schlüssel­techno­logie der Zukunft. Um hier die Verbin­dung von For­schung und Industrie zu stärken, gründeten Partner aus beiden Bereichen gemeinsam mit For­schen­den des Paul-Scherrer-Instituts das Techno­logie­transfer­zentrum Swiss PIC. Am 24. November 2025 fand mit der Eröffnung eines Fertigungs­zentrums für die Inte­gration licht­basierter Mikro­chips die fest­liche Ein­wei­hung am Stand­ort Park Inno­vaare statt.

Christoph Harder, CEO von Swiss PIC, und Kirsten Moselund, Leiterin des Labors für Nano- und Quantentechnologien am Zentrum für Photonenforschung des PSI und Mitinitiatorin von Swiss PIC. Aufgenommen am Fertigungszentrum für photonische Integration, das am 24.11.2025 eröffnet wurde.
Christoph Harder, CEO von Swiss PIC, und Kirsten Moselund, Leiterin des Labors für Nano- und Quantentechnologien am Zentrum für Photonenforschung des PSI und Mitinitiatorin von Swiss PIC.
Quelle: Paul Scherrer Institut PSI / Markus Fischer

Schneller von der Forschung zu markt­fähigen Anwendungen: Das ist die Idee des „Swiss Photonics Inte­gration Center“ Swiss PIC. Das Technologie­transfer­zentrum wurde 2023 von einer breiten Allianz aus Forschung und Industrie mit Beteiligung des PSI gegründet und hat seither seinen Sitz in unmittelbarer Nachbar­schaft des PSI am Park Inno­vaare. Am 24.11.2025 fand dort die offi­zielle Einweihungs­feier von Swiss PIC mit rund 150 Gästen, darunter Vertre­tenden aus Politik und Wirt­schaft, statt.

Swiss PIC konzentriert sich auf licht­basierte Technologien. Ziel ist es, die an vielen schweize­rischen Orten entwickelten photonischen Mikrochips zur Marktreife zu bringen. Mit elektrischen sowie faser­optischen Steck­verbin­dungen versehen, lassen sich diese in industri­elle Produkte inte­grieren. So unterstützt Swiss PIC Unter­nehmen dabei, neue Techno­logien schneller und effizienter auf den Markt zu bringen.

Eine der größten tech­nischen Heraus­forderungen ist die sogenannte photonische Inte­gration, also das präzise Zusammen­fügen und Verbinden der optischen und elektronischen Komponenten eines Systems. Im Unter­schied zur klassi­schen Mikro­elek­tronik gibt es in der Photonik kaum standar­disierte Verfahren. Statt­dessen erfordert fast jedes Produkt eine eigene aufwendige Lösung, die durchaus kost­spielig sein kann: Die Inte­gration macht bis zu siebzig Prozent der Gesamt­kosten aus – bei Klein­serien sogar noch mehr.

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Um Lichtverluste zu vermeiden, müssen die Bauteile mit Submikrometer-Genauig­keit ausge­richtet werden. Dafür braucht es hochpräzise Maschinen, speziell entwickelte Prozesse und viel Erfahrung – Res­sour­cen, über die viele Unter­nehmen, insbe­sondere Start-ups und kleine und mittlere Unter­nehmen, nicht verfügen. Genau hier setzt Swiss PIC an: Die Feier am 24. November umfasste auch die Eröff­nung eines neuen Fertigungs­zentrums für photo­nische Integration.

„Swiss PIC konfektioniert photonische Mikrochips von Technologie­firmen mit branchen­typischen Steckern und ermöglicht damit einen raschen Zugang zu einem viel größeren Anwendungs­kreis, als mit stecker­losen Mikrochips möglich wäre“, erklärt Dr. Christoph Harder, CEO von Swiss PIC und Präsident des Branchen­verbands Swiss­Photonic.

„Vor allem für Photonik­unter­nehmen mit geringer Produk­tions­menge stellt die Integration eine große Hürde für die Markt­einführung ihrer Produkte dar“, ergänzt Prof. Kirsten Moselund, Leiterin des Labors für Nano- und Quanten­technologien am Zentrum für Photonen­forschung des PSI und Mit­initia­torin von Swiss PIC. „Das Fertigungs­zentrum für photo­nische Inte­gration von Swiss PIC neben dem PICO-Reinraum im Park Inno­vaare trägt dazu bei, diesen zu einem Knoten­punkt für die Photonik­industrie und -forschung zu machen. Das große Interesse an der Einwei­hung ist ein Beweis für die Bedeu­tung der Photonik-Fertigung als Schlüssel­techno­logie.“

Swiss PIC bietet Unternehmen modernste Infra­struktur und umfas­sendes Know­how, um sie auf dem Weg von der Idee bis zur Klein­serie zu begleiten. Das Angebot reicht von Beratung und Design über das Ent­wickeln passender Integrations­lösungen bis hin zur Hilfe dabei, eine Produktion in den größeren Maßstab umzu­setzen. Besonders wertvoll ist eine frühe Zusammen­arbeit: Wer die Inte­gration bereits in der Entwicklungs­phase berücksichtigt, spart Zeit, Kosten und vermeidet teure Re-Designs.

Swiss PIC ist Teil des schweize­rischen Netzwerks der Advanced Manufac­turing Techno­logy Transfer Centers (AM-TTC). Die Grün­dung wurde durch Förder­mittel des Bundes ermöglicht und durch Beiträge aus Forschung und Industrie ergänzt. Zu den Partnern gehören neben dem PSI die Ost­schweizer Fach­hoch­schule OST, der Verein Swiss­photonics sowie die Unter­nehmen Ligentec und Polariton Techno­logies.

Als zweites Technologietransfer­zentrum im Park Innovaare – neben ANAXAM – stärkt Swiss PIC den entste­henden Photonik-Cluster in Villigen im Aargau. „Das Swiss PIC Fertigungs­zentrum für photonische Integration verkörpert genau das, wofür Park Innovaare steht: Deep-Tech-Forschung, die in echte indus­trielle Lösungen verwandelt wird“, so Robert Rudolph, CEO des Park Innovaare. [PSI / dre]

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Paul Scherrer Institut PSI

Forschungsstrasse 111
5232 Villigen PSI
Schweiz

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