06.07.2006

Thomas Reiter - ein Porträt

Mit dem deutschen Astronauten Thomas Reiter bekommt die Internationale Raumstation ein erfahrenes drittes Besatzungsmitglied.

Cape Canaveral/Hamburg (dpa) - Mit dem deutschen Astronauten Thomas Reiter (48) bekommt die Internationale Raumstation ISS ein weltraumerfahrenes drittes Besatzungsmitglied. Von September 1995 bis Februar 1996 verbrachte er bereits 179 Tage an Bord der später versenkten russischen Raumstation «Mir». «Fasziniert von dem Gefühl der Schwerelosigkeit, dem traumhaften Blick auf die Erde und den Außenbordeinsätzen» kehrte er zurück. Zuvor hatte der 1,83 Meter große, gebürtige Hesse als Testpilot der Bundeswehr näher an der Erde mehr als ein Dutzend verschiedene Jets gesteuert.

Seine Sehnsucht nach dem All sei sehr groß, hatte Reiter einmal in einem Interview gesagt. Ein Aufenthalt im All verändere die Sicht der Dinge. «Man setzt andere Prioritäten, Probleme erhalten eine andere Wertigkeit.» Auf die neue Mission, die mindestens ein halbes Jahr dauern soll, hat sich Reiter fünf Jahre lang vorbereitet. Sein «Astrolab» genanntes Arbeitsprogramm wird wesentlich von dem Columbus-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen bei München gelenkt und begleitet.

Wenn der sportliche Mann neben seinen Weltraummissionen und seiner Arbeit im Europäischen Astronautenzentrum in Köln Zeit hat, kocht er für seine Frau und seine beiden Söhne. Seine Familie und sein Privatleben hält er allerdings aus dem Medienrummel möglichst heraus. Als Hobbys nennt er Fechten, Badminton und Gitarre spielen. Vor Beginn seines Arbeitsaufenthaltes auf der ISS erkundigte er sich, ob die vor einiger Zeit zur Raumstation gebrachte Gitarre dort noch verstaut ist und es einen Satz Ersatzsaiten gibt. Auch in der russischen «Mir»- Station hatte er zur Unterhaltung gespielt.

Gleich nach seiner Ankunft in der ISS will Reiter nach Angaben der Europäischen Raumfahrtagentur ESA seine maßgeschneiderte Sitzschale in die russische Raumfähre Sojus einbauen, die gegenwärtig an der ISS angedockt ist. Damit ist dann sein Statuswechsel vom Bordingenieur der «Discovery» zum Besatzungsmitglied der Raumstation vollzogen. Im Trainingszentrum bei Moskau hat Reiter aber unter anderem auch ein Kommandeurs-Zertifikat für eine mit drei Menschen besetzte russische Sojus-Weltraumkapsel erworben. Damit ist er berechtigt, eine solche Kapsel bei der Rückkehr aus dem Weltraum zu steuern.

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