Tiefer Blick in den Kosmos
Instrument MUSE ermöglicht bislang tiefste spektroskopische Beobachtung einer Himmelsregion.
Einem internationalen Team von Astronomen ist die bisher tiefste spektroskopische Durchmusterung einer Himmelsregion gelungen. Mit Hilfe des Multi Unit Spectroscopic Explorer, kurz MUSE, am Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte ESO konnten die Forscher die Entfernungen und Eigenschaften von 1600 lichtschwachen Galaxien messen. Darunter befinden sich 72 Galaxien, die nie zuvor beobachtet worden waren. Der dabei entstandene Datensatz hat zu wissenschaftlichen Fachartikeln geführt, die in einer Sonderausgabe der Zeitschrift „Astronomy & Astrophysics“ veröffentlicht wurden.
Abb.: Das Hubble Ultra Deep Field aus Sicht von MUSE. (Bild: Bild: ESO / MUSE HUDF Coll.)
Die spektroskopische Untersuchung konzentrierte sich auf das Hubble Ultra Deep Field, eine sehr gut erforschte Himmelsregion im südlichen Sternbild „Chemischer Ofen“. Drei bis fünf unabhängige Arbeitsgruppen analysierten die durch das MUSE-
Das stark verbesserte Beobachtungsergebnis im Vergleich zu Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble und anderer Teleskope ist auf die Technik des MUSE-
„Die MUSE-Daten liefern einen neuen Blick auf sehr weit entfernte Galaxien, die wir zu einem Zeitpunkt sehen, als das Universum vor gut 13 Milliarden Jahren gerade erst entstanden war“, erklärt der Wolfram Kollatschny von der Uni Göttingen, der maßgeblich an den Untersuchungen beteiligt war. „Das Instrument hat in dem bereits gut untersuchten Gebiet Galaxien entdeckt, die hundert Mal lichtschwächer sind als jene in früheren Untersuchungen, was das Verständnis über Galaxien jeden Alters verbessern wird.“
GAU / RK