04.07.2016

Traditionsreich und zukunftsgewandt

Friedrich-Schiller-Universität Jena feiert Einweihung des neuen „Abbe Center of Photonics“.

Der Name Ernst Abbe ist – neben denen von Carl Zeiß und Otto Schott – seit mehr als 100 Jahren untrennbar mit der Stadt Jena, ihrer Wirtschaft und Forschung verbunden. Optik und Photonik bilden auch heute an der Friedrich-Schiller-Universität Jena einen der heraus­ragenden Forschungs­schwer­punkte – und das ebenfalls unter Abbes Namen.

Abb.: Der Forschungsneubau des „Abbe Center of Photonics“ (ACP) der Universität Jena wird am 5. Juli eröffnet. (Bild: J.-P. Kasper, FSU)

Das „Abbe Center of Photonics“ (ACP) der Universität Jena bündelt und vernetzt die universitäre Forschung in diesem Bereich und erhält dafür jetzt ein eigen­ständiges Domizil: Nach weniger als drei Jahren Bauzeit wird am morgigen Dienstag, den 5. Juli, der ACP-Forschungs­neubau auf dem Beutenberg-Campus feierlich eingeweiht. Im Rahmen der internationalen Fachtagung „Laser Display and Lighting Conference 2016“ vom 4. bis 8. Juli kommen dazu rund 250 Gäste aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zusammen, darunter Thüringens Minister­präsident Bodo Ramelow und der Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft des Frei­staates Wolfgang Tiefensee.

„Mit der Eröffnung des Neubaus werden sich die Bedingungen für die inter­disziplinäre Forschung zu photonischen Technologien in Jena weiter verbessern“, erwartet Walter Rosenthal. Damit werde nicht nur der Schwerpunkt „Light“ der universitären Forschung gestärkt, so der Präsident der Universität Jena weiter. „Die Bündelung zahlreicher Forschungs­aktivitäten an einem Ort wird zudem Kooperationen auch zu außeruniversitären Forschungs­einrichtungen und der optischen Industrie forcieren.“

Das hochmoderne Gebäude bietet auf rund 2.600 Quadratmetern exzellente Forschungs­bedingungen. Der Neubau, den Bund und Land je zur Hälfte finanziert haben, beherbergt neben Büroräumen eine Vielzahl optischer, chemischer und biologischer Spezial­labore sowie Seminar­räume und ein Auditorium. Insgesamt sind 26,1 Millionen Euro in das Bauvorhaben geflossen.

Das „Abbe Center of Photonics“ ist 2010 als Forschungs­zentrum der Universität Jena gegründet worden. Mittlerweile gehören ihm 46 Wissenschaftler und ihre Arbeits­gruppen aus vier Fakultäten an. Die Forschungs­schwer­punkte des Zentrums liegen in den Bereichen „Ultra Optics“, „Strong Field Physics“ sowie „Biophotonics“. In den Master- und Doktoranden­programmen der integrierten „Abbe School of Photonics“ sind derzeit rund 150 Studierende und 150 Doktoranden eingeschrieben.

„Das neue Gebäude wird Spitzen­forschung an den Grenzen der Disziplinen ermöglichen und dazu beitragen, die international führende Position der Optik und Photonik in Forschung und Ausbildung in Jena weiter auszubauen“, unterstreicht der bisherige geschäfts­führende Direktor des ACP, Andreas Tünnermann. Zusammen mit zahlreichen weiteren ACP-Wissenschaftlern hat er an der Erstellung des Strategie­papiers „ACP2020 – Agenda für exzellente Photonik“ mitgewirkt, das vom Freistaat Thüringen im Rahmen des ProExzellenz-Programms bis 2020 mit 3,9 Millionen Euro gefördert wird. Dieses sieht unter anderem eine Stärkung der internationalen Nachwuchs­förderung sowie die Förderung neuer Querschnitts­themen wie der Medizinoptik vor. Tünnermann ist turnusgemäß im Juni von Stefanie Gräfe als geschäfts­führender Direktor des ACP abgelöst worden.

FSU / DE

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