20.03.2012

Transferpreis 2011 geht an das Ferdinand-Braun-Institut

Auszeichnung für den nachhaltigen Transfer von besonders leistungsfähigen Diodenlasern für die Materialbearbeitung.

Im Rahmen des Eröffnungsabends der Fachmesse Laser Optics Berlin wurde am 19. März 2012 ein Team des Ferdinand-Braun-Instituts, Leibniz-Institut für Höchst­frequenz­­technik (FBH) mit dem Transferpreis WissensWerte ausgezeichnet. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird vom Förderverein der Technologiestiftung Berlin e.V. verliehen. Er zeichnet sechs Wissenschaftler des Adlershofer Instituts für den nach­haltigen Transfer von besonders leistungsfähigen Diodenlasern für die Material­bearbei­tung aus. In diesem Bereich arbeitet das FBH eng mit der Jenoptik Diode Lab GmbH zusammen, einem Spin-off des Instituts, das zum Jenoptik-Konzern gehört. „Wir sind sehr stolz auf diesen Preis – er ist Ausdruck und Anerkennung der langjährigen und überaus fruchtbaren Zusammenarbeit mit industriellen Partnern wie Jenoptik“, sagt Preisträger Götz Erbert. „Die Zusammenarbeit ist die Basis für vielfältige Entwicklungen in diesem Anwendungsbereich, mit dem wir die internationale Technologie­führer­schaft bei derartigen Lasersystemen sichern“.

Abb.: Die Preisträger des Transferpreis WissensWerte 2011 des Fördervereins der Technologiestiftung Berlin (Bild: FBH)

Das von Erbert geleitete Team entwickelt eine neue Generation von Diodenlasern für leistungsstarke Lasersysteme in der Materialbearbeitung. Diese Systeme bestehen aus einzelnen Diodenlasern, die derzeit eine typische Ausgangsleistung von jeweils etwa zehn Watt liefern. Um eine höhere Leistungsfähigkeit zu erreichen, reicht es jedoch nicht, einfach deren Ausgangsleistung zu erhöhen. Die wichtigsten Aufgaben sind, die Effizienz weiter zu steigern, das heißt den Wirkungsgrad der Umwandlung von elektrischer in optische Leistung, und die Strahlqualität der einzelnen Diodenlaser eines solchen Systems zu verbessern. Auf der Basis neuer Designs hat die Gruppe nun Diodenlaser entwickelt, die bereits einen Wirkungsgrad von 63 Prozent bei einer Ausgangsleistung von 12 Watt erreichen. Angestrebt sind 15 bis 20 Watt mit gleichbleibender Effizienz und Strahlqualität. Damit bieten sie künftig beste Voraussetzungen für rein Diodenlaser-basierte Lasersysteme für die Materialbearbeitung.

Um seine Forschungsergebnisse rasch in ein industrielles Umfeld zu transferieren, arbeitet das FBH eng mit Partnern aus der Industrie zusammen. Mit dem Jenoptik-Konzern etwa verbindet das Institut eine langjährige und intensive Kooperation, insbesondere bei Diodenlasern für die Materialbearbeitung. Sichtbares Zeichen der Zusammenarbeit ist die 2002 aus dem FBH ausgegründete Jenoptik Diode Lab GmbH. Das Spin-off betreibt eine Halbleiterfabrik in Berlin-Adlershof und nutzt auch weiterhin Forschungsergebnisse des Instituts für seine Diodenlaser. Die fortlaufende Kooperation ermöglicht kontinuierliche Leistungssteigerungen und ist die Basis für zahlreiche Neuentwicklungen. Aufgrund der hohen Kundennachfrage erweitert das Unternehmen derzeit seine Fertigungskapazitäten in unmittelbarer Nähe zum FBH; damit wird sich die Anzahl der Arbeitsplätze dort mehr als verdoppeln.

FBH / OD

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