Tropfen auf dem kalten Wein
Hochgeschwindigkeits-Aufnahmen ermöglichen physikalische Analysen eines Tropfenfalls auf eine Flüssigkeitsoberfläche.
Viele kennen die leidvolle Erfahrung: Beim Frühstückstisch gießt man einen Schuss Milch in den Kaffee, und prompt spritzt eine kleine Fontäne aus der Tasse, und ein Tropfen landet – hier gilt Murphys Gesetz fast immer – auf dem frisch angezogenen Hemd. Ein Aufsatz in der jüngsten Ausgabe von Physik in unserer Zeit zeigt, wie man dieses Phänomen unter kontrollierten Bedingungen mit Hochgeschwindigkeits-Aufnahmen analysieren und interessante Physik hinter den Spritzern aufspüren kann. Rotwein eignete sich hierfür besonders gut.
Aufprall eines Tropfens auf eine Weinoberfläche (Foto: Vollerm/Möhlmann)
Aus den Hochgeschwindigkeits-Aufnahmen lassen sich die Fallgeschwindigkeit eines Tropfens sowie dessen kinetische Energie ermitteln. Daraus errechnet man, wie diese in die Ausbeulung der Oberfläche und das Anheben einer kleinen Flüssigkeitssäule umgesetzt wird und noch einiges mehr: fundamentale Physik mit Genuss. Auf der Webseite von Physik in unserer Zeit findet sich der gesamte Beitrag sowie ein Video des gesamten Vorgangs zum freien Download. Es zeigt insbesondere auch die ästhetische Seite eines solchen Experiments.