30.04.2019 • Astrophysik

Überrest einer Nova

Neue Messungen bestätigen alte chinesische Beobachtung.

Ein europäisches Forscherteam hat zum ersten Mal die Überreste einer Nova in einem galaktischen Kugelsternhaufen entdeckt. Bei einer Nova explodiert Wasserstoff an der Oberfläche eines Sterns, wodurch der Stern für einige Tage viel heller wird. Die Überreste bilden einen leuchtenden Nebel nahe dem Zentrum des Kugelsternhaufens Messier 22, der nun mithilfe moderner Instrumente gefunden wurde.

Abb.: In der Nähe des Zentrums des Kugelsternhaufens Messier 22 entdeckte das...
Abb.: In der Nähe des Zentrums des Kugelsternhaufens Messier 22 entdeckte das Wissenschaftlerteam Überreste einer Nova. (Bild: ESA / NASA / F. Göttgens, GAU)

„Die Position und Helligkeit des Überrests passen zu einem Eintrag aus dem Jahr 48 vor Christus in einer antiken Sammlung von Beobachtungen chinesischer Astronomen“, sagt Fabian Göttgens von der Uni Göttingen. „Die haben an derselben Stelle vermutlich die ursprüngliche Nova gesehen.“ Damit bestätigen die modernen Messungen eine der ältesten Beobachtungen eines Ereignisses außerhalb des Sonnensystems.

Messier 22 wurde zusammen mit zwei Dutzend anderen Kugelsternhaufen mit dem Instrument MUSE am Very Large Telescope der ESO in Chile beobachtet. Das MUSE-Instrument fertigt nicht nur Bilder an, sondern es teilt das Sternenlicht gleichzeitig nach Farben auf, sodass es die Helligkeit von Sternen in Abhängigkeit von der Farbe misst. Damit eignet es sich besonders gut, um Nebel zu finden, die häufig nur in einer bestimmten Farbe – in der Regel rot – leuchten.

Die nun entdeckten Überreste der Nova bilden einen rot leuchtenden Nebel aus Wasserstoff und anderen Gasen, der einen Durchmesser von etwa achttausend Astronomischen hat. Trotz dieser Größe ist der Nebel mit einer Masse von etwa dreißig Erdmassen relativ leicht, da das Gas durch die Explosion auseinandergetrieben und verteilt wurde.

GAU / RK

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