UV-Laser-Chirurgie mit Hologramm-Technik
Mit einer neuen Technik lässt sich biologisches Gewebe mit einem einzelnen Laserpuls simultan an mehreren Stellen durchtrennen.
Forscher der Vanderbilt University in Nashville, Tennessee, haben eine Methode entwickelt, mit deren Hilfe sich die mechanischen Kräfte untersuchen lassen, die beim Wachstum und den Formveränderungen von Organismen auftreten.
Abb.: Eine Zelle des Fruchtfliegen-Epithels (l., Stern) wird an fünf Stellen mit einem Laserpuls isoliert. Die beiden Aufnahmen Mitte und rechts entstanden 6 bzw. 70 Sekunden nach der Ablation. (Bild: Jayasinghe et al., BOE)
Ultraviolettlaser sind ein gängiges Werkzeug zum Schneiden von Gewebe, Schnitte können jedoch nur durch eine Folge von Schüssen durchgeführt werden. Verdampft der erste Laserpuls eine Zelle, die unter mechanischer Spannung steht, reagiert das Gewebe dementsprechend. Dies erschwert bestimmte Vorhaben, wie das Ausschneiden einer einzelnen, bestimmten Zelle.
Das Vanderbilt-Team hat eine Lösung für das Problem gefunden: Ein Computer-kontrolliertes Hologramm verändert das Profil des UV-Pulses. Tritt dieser dann durch eine Linse, ergibt sich ein Interferenzmuster mit den hellen Punkten an den gewünschten Stellen des Zielobjekts. Bis zu dreißig Punkte des Gewebes lassen sich so simultan verdampfen. Die Forscher setzten das Prinzip erfolgreich ein, um eine einzelne Zelle eines sich entwickelnden Fruchtfliegen-Embryos zu isolieren, die dann in eine Form relaxiert, die allein durch die internen Kräfte vorgegeben ist.
Oliver Dreissigacker