04.03.2008

Verkehrsinformationen via Radarsatellit

Eine mehrmonatige Versuchsreihe zur Gewinnung von Verkehrsinformationen via Satellit hat begonnen. Der Radarsatellit TerraSAR-X beobachtet ausgewählte Autobahnabschnitte in Europa und USA.



Eine mehrmonatige Versuchsreihe zur Gewinnung von Verkehrsinformationen via Satellit hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) begonnen. Mit dem deutschen Radarsatelliten TerraSAR-X werden ausgewählte Autobahnabschnitte in Deutschland, Österreich und der Schweiz, sowie in Kalifornien beobachtet. Ziel ist die Entwicklung eines Verfahrens zur großflächigen Verkehrsdatenerfassung, die ohne Installationen am Boden auskommt und eine schnelle Weitergabe der Daten an Verkehrsinformationsdienste erlaubt. Gegenüber den bisherigen, meist stationären Messverfahren, können mit den Satelliten-Informationen hochaktuelle Informationen auch von Straßen ohne Messpunkte, wetterunabhängig und grenzüberschreitend gewonnen werden.

Die Anwendung ist nicht auf das Erkennen von Staus beschränkt. So kann die mittlere Geschwindigkeit entlang von Autobahntrassen gemessen und daraus die augenblickliche Reisezeit zwischen Verkehrsknotenpunkten ermittelt werden. Mit Hilfe dieser Informationen, können Dienste-Anbieter den Verkehrsteilnehmern bessere Routenvorschläge machen, dank modernster Radartechnik auch bei Nebel, starken Niederschlägen und Dunkelheit.

Im Rahmen der am 26. Februar 2008 begonnenen Messkampagne werden zunächst die Autobahn A4 westlich von Dresden und das Dreiländereck Deutschland-Österreich-Schweiz aufgenommen, später auch das Ruhrgebiet, die A5 und A8 bei Karlsruhe und der Interstate 5 in Kalifornien nordwestlich von Los Angeles in den USA.



Abb.: TerraSAR-X Verkehrsmessung auf der A6 vom Autobahnkreuz Walldorf am linken Bildrand über die Anschlussstelle Wiesloch/Rauenberg und im weiteren Verlauf Richtung Sinsheim. Die Geschwindigkeit der gemessenen Fahrzeuge ist farb-codiert und die Spitze der Dreiecke zeigt in Fahrtrichtung. Bei dem hellen Bereich in der linken Bildmitte handelt es sich um das Industriegebiet von Walldorf. Bild: DLR.


Durch die Verkehrsdatenerfassung erweitert sich das Nutzungsspektrum des Radarsatelliten um eine weitere Komponente. Der im Juni 2007 gestartete TerraSAR-X hat bislang mehr als 10.000 Radarbilder in hervorragender Qualität zur Erde gesandt. Zur Auswertung der großen Datenmengen steht der Außenstelle des Deutschen Fernerkundungsdatenzentrums (DFD) in Neustrelitz bei Berlin seit Januar 2008 ein zusätzlicher Großrechner zur Verfügung. Die Erdvermessung und die Bereitstellung von Informationen für Hilfskräfte in Katastrophenfällen sind nur zwei weitere Beispiele für die vielfältigen Einsatzgebiete der Satelliten-Daten, die bereits von mehr als 200 Wissenschaftlern weltweit genutzt werden.

Quelle: DLR

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