Volle Kontrolle über Röntgenblitze
Attosekunden-präzise Phasenkontrolle von Pulsen an Freie-Elektronen-Lasern sorgt für höchste Auflösungen.
Mit einem raffinierten Spiegel können Wissenschaftler die Phase von DESYs Freie-
Abb.: Die lamellenartig aufgebaute Spiegeloptik teilt einen Röntgenpuls in zwei Teile. Der Teil, der von den tiefer gelegenen Lamellen reflektiert wird, muss dabei einen längeren Weg zurücklegen und lässt sich auf diese Weise verzögern. (Bild: S. Usenko, DESY)
Die Wissenschaftler haben jetzt erfolgreich eine Phasenkontrolle sowie eine interferometrische Autokorrelationsmessung an FLASH demonstriert, indem sie mit einem zweigeteilten Spezialspiegel einen Röntgenpuls in zwei parallele Teilstrahlen aufgespalten haben, die sich gezielt gegeneinander verzögern lassen. Dieser Transfer eines wichtigen optischen Verfahrens zu kurzen Wellenlängen ebnet den Weg zur Nutzung hochentwickelter nichtlinearer Methoden an Freie-
Freie-Elektronen-Laser werden von energiereichen Teilchenbeschleunigern gespeist und erzeugen laserartige Lichtpulse, indem sie Pakete schneller Elektronen durch eine magnetische Slalomstrecke schlingern lassen. Insbesondere erlaubt der hohe Kohärenzgrad des FEL-
Kohärenz beschreibt die Eigenschaft von Laserlicht, dass alle Lichtwellen im Gleichtakt schwingen. In jüngerer Zeit ist insbesondere die zeitliche Kohärenz, die sogenannte seeded FEL liefern, in den Fokus der Forscher geraten. „Es hat sich gezeigt, dass die volle Kontrolle über die Phase der Lichtwelle eine neue Klasse phasenempfindlicher Experimente bei kurzen Wellenlängen ermöglicht wie etwa die nichtlineare Wellenmischung und die ultraschnelle kohärente Kontrolle“, erläutert Sergey Usenko, der mit dieser Arbeit seinen Doktortitel an der Universität Hamburg erlangt hat. „Diese neuartigen Röntgenmethoden geben der modernen Laserforschung neue Impulse, um Energie-, Ladungs- und Informationstransport-
Der Schlüssel zum atomistischen Verständnis komplexer Funktionen wie etwa der Entstehung chemischer Bindungen ist die ultraschnelle Bewegung von Elektronen, die den Gesetzen der Quantenmechanik gehorchen. „Insbesondere die Information über die Phasenentwicklung eines Wellenpakets, die Änderungen in der elektronischen und der Kernstruktur beschreibt, ist der Schlüssel zur Kontrolle des Pakets in Raum und Zeit“, betont Laarmann. „In der Optik lässt sich die Information über die Phase einer voranschreitenden Lichtwelle direkt mit interferometrischen Verfahren gewinnen. Im vergangenen Jahrzehnt sind analoge Methoden entwickelt worden, um ähnliche Informationen über die Dynamik ultraschneller Elektronen-
Voraussetzungen für diese Art Experiment, die Laarmanns Forschungsgruppe am Hamburger Centre for Ultrafast Imaging (CUI) betreibt, sind die Phasenstabilität der Lichtquelle sowie die Möglichkeit, die Phase der Lichtwelle auf der Attosekunden-
Die Messungen haben an der Monochromator-
„Die Interferometrie mit weicher Röntgenstrahlung erfordert eine Oberflächengüte und Positionskontrolle der reflektierenden Optik auf einer Größenordnung unterhalb der Wellenlänge, also mit Nanometer-
Allerdings ist selbst dieser Wert noch ausreichend, um eine reichhaltige Interferenz-
Die Methode ermöglicht kontrastreiche interferometrische Studien direkt in der Zeitdomäne , sogar an nur teilweise kohärenten SASE-
DESY / DE