W-Boson-Messung bestätigt Standardmodell der Teilchenphysik
ATLAS-Experiment am LHC liefert genaue Einzelmessungen der Masse des Elementarteilchens.
Es ist ein großer Erfolg und zugleich eine kleine Enttäuschung: Nach fünfjähriger Arbeit konnten Physiker am Forschungszentrum CERN am Dienstag dem internationalen Fachpublikum eine Hochpräzisionsmessung der Masse des W-Bosons vorstellen. Lange Zeit ging die Fachgemeinschaft davon aus, dass solche Messungen am Large Hadron Collider nur sehr schwer möglich sein würden. Der Erfolg der hochgenauen Messung wird durch den Wermutstropfen getrübt, dass das Ergebnis bisher keinen Hinweis auf eine neue Physik liefert, die über das Standardmodell der Teilchenphysik hinausgeht.
Abb.: Aufgezeichneter Zerfall eines W-Bosons mit dem ATLAS-
Das W-Boson ist ein Elementarteilchen, das 1983 am CERN entdeckt wurde und das für die Vermittlung der schwachen Wechselwirkung verantwortlich ist. Durch die genaue Bestimmung seiner Masse sind indirekte Rückschlüsse auf die Eigenschaften des Higgs-
Die nun vorgestellte Messung erreicht eine Präzision von 0,2 Prozent und zählt damit zu den genauesten Einzelmessungen, die jemals erzielt wurden. Die Messung wurde von der ATLAS-
„Die von uns gemessene Masse des W-Bosons bestätigt die Konsistenz des Standardmodells der Teilchenphysik. Vielleicht hätten wir uns aber noch viel mehr gefreut, wenn wir eine Abweichung entdeckt hätten und so Anzeichen für etwas Neues hätten finden können“, sagt Matthias Schott von der Uni Mainz, der mit seiner Arbeitsgruppe an der Messung beteiligt war. „Allerdings haben wir in den letzten Jahren nur die Kollisionen aus dem Jahr 2011 analysiert und so bin ich optimistisch, dass wir die Genauigkeit noch erheblich verbessern können. Immerhin haben wir inzwischen schon mehr als zehn Mal so viele Daten von W-Boson-
JGU / RK