30.10.2007

Wacker und Schott starten Solarprojekt

Die Unternehmen Schott und Wacker Chemie investieren in den kommenden Jahren mehr als 300 Millionen Euro in ein gemeinsames Solarprojekt in Jena.

Jena (dpa) - Die Unternehmen Schott und Wacker Chemie investieren in den kommenden Jahren mehr als 300 Millionen Euro in ein gemeinsames Solarprojekt in Jena. Ziel sei es, bis 2012 zu den weltweit fünf größten Herstellern von Siliziumscheiben (Wafern) für Solarzellen zu gehören, teilten die Vorstandchefs der Schott AG (Mainz) und der Wacker Chemie AG (München), Udo Ungeheuer und Peter- Alexander Wacker, am Montag bei der Grundsteinlegung in Jena mit. An dem Thüringer Standort des Spezialglasherstellers Schott sollen 600 Arbeitsplätze entstehen. Geplant sei der schrittweise Aufbau einer Fertigungskapazität für Solar-Wafer von einem Gigawatt pro Jahr. Die erste Stufe der Serienfertigung soll im April 2008 beginnen.

Neben der Wacker Schott Solar GmbH gründeten beide Unternehmen auch eine gemeinsame Vertriebsfirma. Insgesamt sollen in Jena sowie im bayerischen Alzenau bis 2012 rund 370 Millionen Euro investiert und mindestens 700 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Wacker, nach eigenen Angaben drittgrößter Anbieter von Siliziumwafern für die Halbleiterindustrie, will durch das Gemeinschaftsunternehmen mit Schott auch bei Solarwafern «ein wesentlicher Spieler werden». Es gehe jedoch nur ein Teil des produzierten Siliziums an das Gemeinschaftsprojekt. «Es gibt keine Abhängigkeit», sagte Vorstandschef Wacker.

Den größten Teil der in Jena produzierten Scheiben werde Schott selbst zu Solarzellen verarbeiten, sagte Vorstandschef Ungeheuer. Das Mainzer Unternehmen hatte in den vergangenen Jahren kräftig in sein Solartechnik-Geschäft investiert. Bis 2010 werde die Kapazität bei Zellen und Modulen von 130 auf 450 Megawatt steigen. Hinzu kämen 100 Megawatt in der Dünnschichttechnologie, bei der Silizium auf Glas aufgebracht wird. Die Serienfertigung in Jena, in die seit 2006 etwa 60 Millionen Euro flossen, werde in der kommenden Woche starten. «Solar ist das wichtigste Zukunftsgeschäft von Schott», sagte Ungeheuer. Allein in Jena werde die Zahl der Schott-Beschäftigten in den nächsten Jahren auf 1500 steigen.

Nach Einschätzung des Wacker-Vorstandsvorsitzenden bleibt der Rohstoff Silizium für die Solarindustrie knapp. «Wir gehen davon aus, dass in den nächsten Jahren keine Entspannung kommt», sagte Wacker am am Rande der Grundsteinlegung. Vor Ende 2010 sei angesichts des weltweiten Booms kein Ausgleich der Nachfrage absehbar. «Der limitierende Faktor auf dem Solarmarkt ist nach wie vor Polysilizium.» Die börsennotierte Wacker Chemie AG ist nach eigenen Angaben der zweitgrößte Hersteller von Polysilizium weltweit. Sie will ihre Produktionskapazität bis 2010 auf rund 22 000 Tonnen jährlich mehr als verdreifachen, kündigte der Vorstandschef an.

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