18.12.2006

Weichenstellung für Mondmission

Die Raumfahrtindustrie erwartet von der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im kommenden Jahr, die Weichen für eine europäische Mondmission zu stellen.

Bremen (dpa) - Die Raumfahrtindustrie erwartet von der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im kommenden Jahr, die Weichen für eine europäische Mondmission zu stellen. Bei der anstehenden Entscheidung über die künftige europäische Raumfahrtpolitik könne Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Deutschland die Systemführerschaft für ein solches Vorhaben sichern, sagte der Chef der EADS Astrium GmbH, Evert Dudok, am Freitag in Bremen. Der deutsche Anteil an einer unbemannten europäischen Mondmission würde nach EADS-Angaben 300 bis 400 Millionen Euro betragen.

Mit ihrer unbemannten Mondsonde könnten die Europäer laut EADS bereits Anfang des kommenden Jahrzehnts starten. Die amerikanische Weltraumbehörde NASA plant für das Ende des Jahrzehnts eine bemannte Mission zum Erdtrabanten.

Der Mond ist nach Einschätzung von Dudok langfristig ein interessanteres Ziel als der Mars, für dessen Erforschung die europäische Raumfahrt-Agentur ESA derzeit eine unbemannte Mission vorbereitet. Der Trabant sei nicht nur schneller zu erreichen, sondern auch eine hervorragende Plattform für die weitere Erforschung des Weltalls.

Dudok sieht gute Finanzierungsmöglichkeiten für das Mondvorhaben. Wenn Europa sein bisheriges finanzielles Engagement wie beim Bau des Columbus-Labors für die internationale Raumstation ISS fortsetze, stünden rechnerisch drei Milliarden Euro für das Programm zur Verfügung. Wie die weitere europäische Raumfahrtpolitik nach dem Columbus-Start im Oktober 2007 fortgesetzt wird, steht nach EADS-Angaben während der deutschen Präsidentschaft auf der Tagesordnung des EU-Rates.

Insgesamt sieht EADS Astrium die deutsche Raumfahrtindustrie nach Jahren eines «signifikanten Personalabbaus» um bis zu 25 Prozent wieder im Steigflug. Im nächsten Jahr könnten bundesweit 500 bis 600 neue Stellen geschaffen werden. Derzeit gibt es in Raumfahrtindustrie und -forschung in Deutschland rund 9000 Arbeitsplätze.

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