Weißlicht-LED ohne seltene Erden
Metallorganische Leuchtstoffe zeigen eine hohe Quantenausbeute – Design von warmweißem Licht möglich.
Immer stärker verdrängen Leuchtdioden herkömmliche Lichtquellen wie die Glüh- und Leuchtstofflampen. Höhere Anschaffungskosten werden wegen Langlebigkeit und geringem Strombedarf zunehmend akzeptiert. Um die Produktionskosten von Weißlicht-
Abb.: Prototyp einer Weißlicht-LED mit metallorganischem Leuchtstoff, der ohne Seltene Erden auskommt. (Bild: Z. Hu)
Jede Weißlicht-LED basiert heute auf einer effizienten, blauen Leuchtdiode. Um Weißlicht zu erhalten, wird ein Gelblicht emittierender Leuchtstoff ergänzt, der oft aus Yttrium-
Als viel versprechende Kandidaten für diese Phosphore, die nach Anregung mit blauem oder ultraviolettem Licht das gewünschte Gelblicht emittieren, identifizierten sie spezielle metallorganische Verbindungen. In ersten Prototypen nutzten sie aufgedampfte, dünne Schichten aus Cadmiumsulfid-
Der Verzicht auf Seltene Erden war aber nicht der einzige Vorteil dieser neuen Phosphore. Denn je nach Struktur, Zusammensetzung und Dotierung der dünnen Schichten ließ sich das Emissionsspektrum im gelben Bereich über ein Feintuning der Bandlücken variieren. So waren LED möglich, die in der Summe ein warmweißes Licht emittierten. Diese Lichtqualität ist nach Aussage von Jing Li vergleichbar mit der herkömmlicher Glühlampen und könnte die Akzeptanz von sparsamen LED weiter steigern.
Bevor diese metallorganischen und bereits patentierten Phosphore in der Produktion von Weißlicht-LED Fuß fassen können, muss deren Langlebigkeit allerdings noch unter Beweis gestellt werden. Gelingt dies, könnte sich Jing Li eine weitere Kostensenkung um bis zu neunzig Prozent gegenüber heute verfügbaren Weißlicht-LED vorstellen. Da jedoch mit Cadmium auch ein giftiges Schwermetall in den Leuchtstoffen enthalten ist, müssten diese Leuchtdioden am Ende ihrer Lebenszeit allerdings als Sondermüll entsorgt werden.
Jan Oliver Löfken
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