29.12.2014

Weiterhin gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Zahl der beschäftigten Physikerinnen und Physiker stieg 2013 um gut zwei Prozent.

Zum 31. Dezember 2013 waren rund 15.000 Menschen als Physikerin bzw. Physiker in Deutschland angestellt, rund ein Sechstel davon Frauen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Zuwachs von gut zwei Prozent. Der Anteil an Frauen stieg überproportional um gut fünf Prozent. Das zeigt das aktuelle Arbeitsmarkt­barometer der Deutschen Physika­lischen Gesell­schaft, das diese jährlich mit Unterstützung der Bundes­agentur für Arbeit erstellt.

Abb.: Zeitlicher Verlauf der gemeldeten offenen Stellen bezogen auf das Jahr 2008. Die Industrie bietet wieder mehr F&E-Stellen an, insgesamt ist die Zahl der offenen Stellen gegenuber 2013 aber zuruckgegangen. (Bild: DPG / Wiley-VCH)

Trotz steigender Beschäftigtenzahlen zeigen sich die Autoren, Michael Kaschke, Vorsitzender des Konzern­vorstands der Carl Zeiss AG und Vorstands­mitglied Industrie, Wirtschaft und Berufs­fragen der DPG, sowie Anja Metzelthin von der Geschäfts­stelle der DPG in Bad Honnef besorgt über einzelne Aspekte des Arbeitsmarkts. Denn im Berichts­zeitraum von September 2013 bis September 2014 ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent gestiegen und liegt aktuell wieder ungefähr auf dem Niveau des Jahres 2006. Eine absolute Arbeits­losen­quote für den Bereich Physik lässt sich wegen unterschiedlicher Datenbasen bei den Erhebungen aber nicht errechnen. Das soll in einer künftigen Analyse geschehen. Für die Fächerkombination Physik, Mathematik, Astronomie und Statistik liegt sie jedoch mit 2,2 Prozent noch immer auf einem sehr niedrigen Niveau.

Die aktuellen Zahlen deuten ferner darauf hin, dass junge Absolven­tinnen oder Absolventen derzeit offenbar zurück­haltender eingestellt werden. „In den vergangenen Jahren wurden Rufe nach mehr MINT-Absolventen laut“, sagt Kaschke. „Wünschens­wert wäre, diese dann auch zügig in den Arbeits­markt zu integrieren“, so Kaschke weiter. Das ist umso wichtiger, da dank steigender Studien­anfänger­zahlen in der Physik die Absolven­ten­zahlen in den nächsten drei Jahren voraus­sichtlich auf bis zu 4000 pro Jahr steigen werden. Ist der Einstieg ins Arbeits­leben erst einmal geschafft, scheint der Arbeitsplatz relativ sicher. Zumindest steigt der Anteil älterer Arbeit­nehme­rinnen und Arbeit­nehmer unter den Arbeits­losen nicht an.

Die auf den ersten Blick verhältnismäßig geringe Zahl an Physikerinnen und Physikern in Deutschland erklärt sich dadurch, dass die Bundes­agentur für Arbeit aus­schließ­lich diejenigen Personen erfasst, die in klassische Physik­berufe vermittelt werden möchten. Doch arbeitet von den 93.000 Physikerinnen und Physiker in Deutsch­land – davon etwa 70.000 im Ange­stellten­verhältnis – nur etwa ein Viertel tatsäch­lich als solche. Die anderen sind bei­spiels­weise in der IT oder der Finanz­branche beschäftigt, oder arbeiten als Lehre­rinnen und Lehrer oder als Manage­rinnen und Manager. Sie werden von der Statistik nicht erfasst.

Die von der DPG erhobenen Daten stimmen gut mit Studien der Bundes­agentur für Arbeit überein. Dass im Vergleich zum Vorjahr mehr Akademikerinnen und Akademiker beschäftigt sind und die Beschäf­tigung von Frauen zugenommen hat, ist im kompletten MINT-Sektor zu beobachten. Zugleich steigen aber auch dort die Arbeitslosenzahlen. Zudem befinden sich die meisten arbeitslosen Akademi­kerinnen und Akademiker offen­sichtlich in einer Art „Such­arbeits­losigkeit“ zwischen zwei Stellen. Die Warte­zeit beträgt meist weniger als ein halbes Jahr. Lang­zeit­arbeits­losig­keit von über einem Jahr ist dagegen selten.

DPG / OD

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