12.06.2008

Weltraumteleskop «GLAST» ins All geschossen

Nach mehreren verschobenen Starts ist das US- Weltraumteleskop «GLAST» am Mittwoch ins All geschossen worden.

Weltraumteleskop «GLAST» ins All geschossen

Washington (dpa) - Nach mehreren verschobenen Starts ist das US-Weltraumteleskop «GLAST» am Mittwoch ins All geschossen worden. Es hob an Bord einer Delta-II-Rakete vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) ab. Aufgabe des Hightech-«Fernrohrs» ist es unter anderem, gewaltige Explosionen im Weltraum und andere verborgene «kosmische Katastrophen» zu erforschen. Dazu beobachtet «GLAST» - das «Gamma-ray Large Area Space Telescope» - energiereiche kosmische Gammastrahlung.

An «GLAST», das mindestens fünf Jahre im Einsatz sein soll und fast 700 Millionen Dollar (knapp 450 Millionen Euro) kostet, ist als einzige deutsche Institution das Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching bei München beteiligt. Gammastrahlung ist für das bloße Auge unsichtbares Licht, meist aus exotischen Quellen: Sternleichen, die ihre Umgebung mit der intensiven Strahlung rösten, gigantische Schwarze Löcher, die reihenweise ganze Sternsysteme verschlingen, und möglicherweise auch von der immer noch rätselhaften Dunklen Materie.

Die Erdatmosphäre schützt Menschen, Tiere und Pflanzen vor der kosmischen Strahlung. Auf der Erde sind nur die Folgeteilchen nachweisbar, die durch den unentwegten Beschuss entstehen. Ein Teleskop, das kosmische Gammastrahlung direkt untersuchen will, muss deshalb außerhalb der Atmosphäre im Weltall stationiert werden. Das Max-Planck-Institut hatte dabei maßgeblich den Sensor für Gammastrahlenblitze auf dem Weltraumteleskop entwickelt.

Die meisten dieser Blitze sind nach heutigem Wissen gewissermaßen das «Abschiedsfeuerwerk» ferner Riesensonnen, die am Ende ihrer Existenz in einer spektakulären Explosion zu einem Schwarzen Loch zusammenstürzen.

Die Reise des Teleskops ins All war wegen Probleme mit der Raketenbatterie mehrere Male verschoben worden. Neben der US-Weltraumbehörde NASA und dem Max-Planck-Institut sind noch wisseschaftliche Institutionen und Partner in Frankreich, Italien, Japan, Schweden und in den USA an der Expedition beteiligt.

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