Weltrekord im „Lichtquetschen”
Extrem gequetschtes Licht erlaubt auch die einfache Messung der Quantenausbeute von Photodetektoren.
Gequetschtes Laserlicht hat maßgeschneiderte Quanteneigenschaften und erlaubt präzisere Messungen als gewöhnliches Laserlicht. Es wird seit sechs Jahren erfolgreich am Gravitationswellen-
Abb.: Künstlerische Darstellung einer Quetschlichtquelle. Ein nicht-linearer Kristall und Auskoppelspiegel bilden einen optisch parameterischen Verstärker. (Bild: A. Franzen, T. Steinhaus)
Laserlicht ist das Handwerkszeug der Gravitationswellen-
Die Messgenauigkeit dieser Detektoren ist auch durch das quantenmechanische „Rauschen“ des Lichts begrenzt. Daher arbeiten AEI-
Nun haben die Wissenschaftler am AEI in Laborexperimenten ihren eigenen Weltrekord aus dem Jahr 2010 bei der Erzeugung von Quetschlicht übertroffen und eine neue Bestmarke gesetzt. Sie konnten das Quantenrauschen um einen Faktor 32 verringern. Um den neuen Rekord zu erreichen, verbesserten die Physiker bestehende Aufbauten mit besonders verlustarmen optischen Komponenten und eigens optimierten Photodetektoren.
„Wir haben am Albert-
Mit dem besonders stark gequetschten Licht lässt sich erstmals auch ein vollkommen neues Verfahren zur Bestimmung der Quantenausbeute von Photodetektoren realisieren. Photodetektoren spielen unter anderem in Gravitationswellen-
Während bisherige Verfahren zur Ermittlung der Quantenausbeute besondere hochpräzise kalibrierte Lichtquellen erfordern, ist dies bei der in Hannover neu entwickelten Methode überflüssig. Der Trick ist die Einfachheit der Messung. Die mittels Photodetektoren gemessene Quetschstärke des Laserlichts könnte prinzipiell beliebig hoch sein, ist aber von den auftretenden optischen Verlusten begrenzt.
In ihrem Experiment bestimmten die Hannoveraner Physiker einen Gesamtverlust von 2,5 ± 0,1 Prozent des Lichts. Nun mussten die Physiker lediglich alle Lichtverluste an Linsen, Spiegeln und anderen optischen Elementen bestimmen. Sie fanden heraus, dass sich auf diese Weise 2,0 Prozentpunkte des Gesamtverlusts erklären ließen. Die restlichen 0,5 Prozent sind daher der Verlust des Photodetektors. Damit erhielten die Wissenschaftler eine Quantenausbeute von 99,5 ± 0,5 Prozent für den von Ihnen optimierten Photodetektor.
„Unser neues Verfahren ist eine elegante Lösung zur Bestimmung der Quantenausbeute, weil es gewissermaßen deren direkte Messung ist“, sagt Moritz Mehmet, wissenschaftlicher Mitarbeiter am AEI. „Wir umgehen mit dem Quetschlicht geschickt die aufwändige Kalibrierung von Referenzlichtquellen. Und ein weiteres Plus ist, dass man unser Verfahren recht simpel bei verschiedenen Lichtintensitäten anwenden kann.“
Zukünftig wird der nun erzielte Weltrekord bei gequetschtem Licht auch Anwendung in Gravitationswellen-
Laborexperimente mit noch stärker gequetschtem Licht werden zudem präzisere Messungen der Quantenausbeute von Photodetektoren ermöglichen. Diese können langfristig eine unabhängige und genaue Alternative zu den etablierten Verfahren darstellen und weitere Anwendungen in der Quantenmetrologie ermöglichen.
AEI / DE