16.03.2009

Weltweite Schülerforschungstage der Teilchenphysik beginnen

Zu den "Hands on Particle Physics Masterclasses" vom 16. März bis 3. April 2009 werden weltweit mehr als 6.000 Schülerinnen und Schüler erwartet



Die große Faszination des neuen Teilchenbeschleunigers LHC ("Large Hadron Collider") am CERN in Genf beschert den "Hands on Particle Physics Masterclasses" einen neuen Teilnehmerrekord. Zu den Internationalen Schülerforschungstagen der Teilchenphysik, die vom 16. März bis 3. April 2009 stattfinden, werden weltweit mehr als 6.000 Schülerinnen und Schüler erwartet.

Die Gesamtleitung der Veranstaltung liegt bei Michael Kobel vom Institut für Kern- und Teilchenphysik an der TU Dresden. "Wir freuen uns über die positive Resonanz", so Kobel. "Der direkte Kontakt mit hochaktueller wissenschaftlicher Forschung und die Begegnung mit moderner Physik ist für die jungen Menschen offenbar sehr attraktiv."

In den kilometerlangen unterirdischen Röhren des CERN in Genf zirkulieren Teilchen nahezu mit Lichtgeschwindigkeit. Wenn diese aufeinanderstoßen, entstehen neue Elementarteilchen. Die Untersuchungen dieser Kollisionen, die genauso bereits Sekundenbruchteile nach dem Urknall stattfanden, erlauben Rückschlüsse darauf, wie das Universum entstanden ist. Bei den "Hands on Particle Physics Masterclasses" öffnet sich jedes Jahr dieses faszinierende Forschungsgebiet für Schülerinnen und Schüler aus Europa, Afrika, Nord- und Südamerika.

Einen ganzen Tag lang besuchen Schülerinnen und Schüler nahe gelegene Forschungseinrichtungen, wo sie Zugang zur Welt der kleinsten Teilchen und Einblicke in die Organisation der modernen internationalen Forschung bekommen. Einführende Vorträge vermitteln ihnen die nötigen Vorkenntnisse. Anschließend werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst aktiv: Sie werten Originalaufnahmen der Kollisionsereignisse aus, die am CERN in Genf aufgezeichnet wurden, und vergleichen ihre Ergebnisse in einer Video-Konferenzschaltung mit anderen Teilnehmern aus der ganzen Welt. So können sich die Schülerinnen und Schüler einen Tag lang als echte Forscher fühlen, denn auch für Teilchenphysiker sind solche Diskussionen innerhalb der aus bis zu 2.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bestehenden internationalen Kollaborationen wichtiger Bestandteil ihrer Forschung.

In diesem Jahr finden die Internationale Schülerforschungstage der Teilchenphysik bereits zum fünften Mal statt. Beteiligt sind mehr als 80 Institute in 23 Ländern. Innerhalb eines Tochterprogramms nehmen zudem 23 Institute aus den USA teil. Der Kontakt mit hochaktueller Forschung in authentischer Umgebung und die Möglichkeit, mit aktiven Wissenschaftlern zu diskutieren, stoßen bei Schülerinnen und Schülern in aller Welt auf immer mehr Resonanz. Besonders reizvoll dürfte für die Teilnehmerinnen und Teinehmer sein, dass sie sich auch mit dem LHC beschäftigen werden. Der neue Teilchenbeschleuniger des CERN in Genf wurde erst im vergangenen September gestartet.

Aber nicht nur die Schülerinnen und Schüler können sich als Teilchenphysiker versuchen. Im Jahr 2009 werden zusätzlich separate Lehrerforschungstage veranstaltet. Lehrkräfte aus aller Welt werden dafür in Teilchenphysik-Institute eingeladen und erhalten dort Anregungen und Material für die Unterrichtsgestaltung. Nach einführenden Vorträgen können sie ebenfalls selbst mit realen Daten der Teilchenphysik-Experimente am CERN arbeiten. Darüber hinaus besteht die Gelegenheit, mit Forschern und im Kollegenkreis darüber zu diskutieren, wie sich die Teilchenphysik in den Schulunterricht einbinden lässt.

Die Internationalen Schülerforschungstage werden in Zusammenarbeit mit der European Particle Physics Outreach Group (EPPOG) mit Unterstützung der Helmholtz-Allianz "Physik an der Teraskala" ausgerichtet. Die neue Einbindung der Physik am LHC erhält Förderung durch das BMBF, das für alle deutschsprachigen Teilnehmer auch die zur Eröffnung des LHC fertiggestellte Broschüre "Weltmaschine" zur Verfügung stellt. Zur weiteren Beschäftigung mit dem Thema erhalten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine mithilfe von EPPOG in insgesamt 17 Sprachen übersetzte Materialzusammenstellung von interaktivem Lern- und Arbeitsmaterial auf CD-ROM, deren Produktion u.a. von der Europäischen Physikalischen Gesellschaft (EPS) unterstützt wird.

Technische Universität Dresden


Termine für die in Deutschland beteiligten Institute:

Veranstaltungen für Schüler:
17.03. MPI & LMU München
19.03. Uni Siegen
23.03. Uni Wuppertal
23.03. Uni Heidelberg
24.03. HU Berlin & DESY Zeuthen
24.03. DESY Hamburg
25.03. Uni Freiburg
25.03. RWTH Aachen
25.03. Uni Würzburg
30.03. Uni Erlangen
30.03. TU Dresden
02.04. Uni Bonn
02.04. Uni Dortmund
03.04. Uni Göttingen

Veranstaltungen für Lehrkräfte:
04.03. Uni Würzburg
23.03. HU Berlin & DESY Zeuthen
26.03. RWTH Aachen
28.03. TU Dresden
02.04. Uni Göttingen


Weitere Infos:


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