24.04.2007

Wissenschaftsminister billigen Hochschulpakt

Die Wissenschaftsminister von Bund und Ländern haben den «Hochschulpakt 2020» gebilligt. Hamburg und Bremen enthielten sich der Stimme.

Berlin (dpa) - Die Wissenschaftsminister von Bund und Ländern haben den «Hochschulpakt 2020» gebilligt. Damit sollen in einer ersten Ausbaustufe bis 2010 über 90 000 zusätzliche Studienplätze für die geburtenstarken Schulabgängerjahrgänge geschaffen werden, wie der Vorsitzende der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung (BLK), Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD), am Montag in Berlin mitteilte. Wegen finanzieller Vorbehalte enthielten sich Hamburg und Bremen der Stimme.

Der Bund fördert die zusätzlichen Studienplätze mit einem Zuschuss von 565 Millionen Euro. Die Länder fügen die gleiche Summe hinzu. Die ostdeutschen Bundesländer und die Stadtstaaten verpflichten sich, keine Studienplätze abzubauen. Die alten Flächenländer im Westen weiten dagegen ihre Studienangebote aus. Den Schwerpunkt sollen dabei die Fachhochschulen bilden. Die ersten Fördergelder sollen nach Angaben Zöllners bereits in diesem Herbst die Hochschulen erreichen.

Die zusätzlichen Studienplätze seien «ein klares Signal, dass wir mehr und besser ausgebildete junge Menschen brauchen», sagte die Sprecherin der SPD-geführten Bundesländer, die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Doris Ahnen. Nach Aussage des Hochschulsprechers der Unionsländer, Jan-Hendrik Olbertz aus Sachsen-Anhalt (parteilos), stellen sich die Länder mit dem Pakt ihrer gesamtstaatlichen Aufgabe. Damit werde der Vorwurf widerlegt, dass jedes Bundesland bei seiner Hochschulplanung nur an sich selbst denke.

Staatssekretär Michael Thielen aus dem Bundesbildungsministerium verwies auf den wachsenden Fachkräftebedarf in Deutschland. Vor allem die Fachhochschulen müssten gestärkt werden. Auch sollten mehr Frauen bei der Berufung auf Dozentenstellen zum Zuge kämen. Der Bund unterstützt zugleich die Hochschulforschung bis 2010 mit weiteren 700 Millionen Euro.

Thielen bestätigte, dass der Bund das Hochschulrahmengesetz (HRG) in Kürze ersatzlos streichen wird - wie dies im Zuge der Föderalismusreform auch mit den Ländern vereinbart worden war. Dem Vernehmen nach will der Bund dabei zunächst auch auf die bundesweite Regelung des Hochschulzugangs wie der Hochschul-Abschlüsse verzichten, obwohl dies nach der Föderalismusreform weiter möglich ist.

Der «acatech-Konvent für Technikwissenschaften» der Union der deutschen Akademien wird nach dem Beschluss der BLK künftig gemeinsam von Bund und Ländern gefördert. Die Akademie soll nach den Worten von Zöllner «einen Beitrag zur wünschenswerten Aufwertung der Technikwissenschaften» leisten.

Angesichts des immer größer werdenden Fachkräftemangels wollen Bundesbildungsministerin Annette Schavan und Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (beide CDU) mehr Frauen zu einem Studium der Ingenieurwissenschaften gewinnen. Schavan sagte, an den Hochschulen müsse die Vereinbarkeit von Kindern und Karriere verbessert werden. «Kein Campus ohne Kindertagesstätte» sei die Konsequenz. 49 Prozent der Studienanfänger seien weiblich, aber der Anteil der Frauen bei den C4-Professoren liege nur bei rund neun Prozent, kritisierte Schavan.

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