Zehn neue Graduiertenkollegs kommen
33 Millionen Euro für viereinhalb Jahre bewilligt, unter anderem für Teilchenphysik jenseits des Standardmodells.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet zur weiteren Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland zehn neue Graduiertenkollegs (GRK) ein. Dies wurde jetzt vom zuständigen Bewilligungsausschuss in Bonn beschlossen. Die Einrichtungen werden zunächst viereinhalb Jahre lang gefördert und erhalten in dieser Zeit insgesamt etwa 33 Millionen Euro.
Mit experimenteller und theoretischer Teilchenphysik beschäftigt sich das Graduiertenkolleg „Particle Physics Beyond the Standard Model“. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Heidelberg wollen mittels Präzisionsmessungen im Standardmodellbereich, insbesondere im Higgs-Sektor, mit astroteilchenphysikalischen und kosmologischen Messungen und mit direkter Suche bei höchsten Energien Theorien überprüfen oder neu erstellen, die bis zur Planck-Skala reichen.
Dabei bewegen sie sich im Spannungsfeld vielfältiger Gebiete der experimentellen und theoretischen Teilchenphysik. Deshalb arbeiten auch „Modellbauer“ und „Theoretiker“ eng zusammen, sodass die anspruchsvollen Theorien für Experimente nutzbar gemacht werden können. Sprecherhochschule ist die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
Das thematische Spektrum der neuen Kollegs reicht vom „Zwiegespräch zwischen Fettzellen und dem Gehirn“ bis zu „sozialen Autos“. Eine der neuen Einrichtungen ist ein ortsverteiltes Kolleg: Das Graduiertenkolleg „Immunantwort in Infektionskrankheiten – Regulation zwischen angeborener und erworbener Immunität“ verteilt sich auf die Sprecherhochschule Universität Duisburg-Essen sowie die ebenfalls beteiligten Universitäten in Bochum und Düsseldorf.
Die Möglichkeit, ortsverteilte Kollegs zu beantragen, besteht bereits seit Einführung des Programms im Jahr 1990 und wird auch regelmäßig genutzt, damit Fächer, die an einer Hochschule nur mit wenigen Forscherinnen und Forschern vertreten sind, die notwendige „kritische Masse“ erreichen können.
Zusätzlich zu den zehn neuen Kollegs stimmte der Bewilligungsausschuss der Verlängerung von 13 Kollegs für weitere viereinhalb Jahre zu. Dazu zählt auch das Graduiertenkolleg „Symmetriebrechung in fundamentalen Wechselwirkungen“ (GRK 1581) in Mainz, das aus sechs wissenschaftlichen Arbeitsgruppen der Elementarteilchen- und Hadronenphysik besteht. Die Graduiertenkollegs bieten Doktorandinnen und Doktoranden die Chance, in einem strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau zu promovieren.
Insgesamt fördert die DFG zurzeit 225 GRK, darunter 47 Internationale Graduiertenkollegs (IGK); die zehn neuen Kollegs werden im Laufe des Frühjahrs 2014 ihre Arbeit aufnehmen.
DFG / PH