24.01.2014

Zieleinlauf für Schwergewicht

Der Hochfeldmagnet für Neutronenstreuung ist am Helmholtz Zentrum Berlin angekommen.

Zwei Tage dauerte die Reise des rund  zwanzig Tonnen schweren Geräts, die im italienischen Chivasso, nahe Turin, begonnen hatte. Die 1200 Kilometer lange Route verlief ohne Zwischenfälle und führte durch Mailand, den St. Gotthardt-Tunnel, Zürich und Stuttgart nach Berlin. Für das HZB-Team bricht nun die letzte Phase eines umfangreichen, aber spannenden Projekts an: sie können den Magneten in Berlin aufbauen und an den vorgesehenen Neutronenleiter anschließen. Zuvor hatten sie bereits die notwendige Infrastruktur für die Strom- und Kälteversorgung installiert.

 

Abb.: Der Hochfeldmagnet ist in Berlin angekommen und wird in den nächsten Monaten an die Kälte- und Stromversorgung und den Neutronenleiter angeschlossen. (Bild: HZB, P. Dera)

Mit dem neuen Magneten können Forscherinnen und Forscher ihre Proben einem Magnetfeld von bis zu 25 Tesla aussetzen, während sie sie mit Neutronen aus dem BER II bestrahlen. Dies ist weltweit einmalig. Bislang sind mit Neutronenstreuung lediglich Magnetfelder bis 17 Tesla kombinierbar. Von Messungen unter diesem deutlich höheren Magnetfeld versprechen sich die Wissenschaftler neue Erkenntnisse zum Beispiel für die Forschung an supraleitenden Materialien.

Die Entwicklungsarbeit an dem Hochfeldmagneten begann im Jahr 2007, nachdem der Kooperationsvertrag zwischen dem damaligen Hahn-Meitner-Institut und dem National High Magnetic Field Laboratory in Tellahassee (MagLab) über die gemeinsame Entwicklung des HFM unterschrieben wurde.

Die Experten des MagLab haben seither die supraleitende Spule, das Herzstück des Magneten, gefertigt. Sie wurde mit einem Transportflugzeug nach Europa überführt. In Italien haben Experten der Firma Criotec den für die Kühlung notwendigen Kryostaten entwickelt und die Spule in diesen eingebaut.

Bevor der Magnet nun im wissenschaftlichen Betrieb zum Einsatz kommt, muss er in der für ihn vorgesehenen Montagehalle aufgebaut und die normalleitende Spule eingebaut werden. Voraussichtlich im Sommer dieses Jahres soll er das erste Mal sein maximales Magnetfeld bei einem Strom von 20.000 Ampere erreichen. An dem Neutroneninstrument EXED soll der Hochfeldmagnet Magnetfelder bis zu 25 Tesla erzeugen.

Die Entwicklung und der Bau des Hochfeldmagneten ist vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Februar 2007 bewilligt worden. Der Gesamtumfang der Investitionen beträgt rund zwanzig Millionen Euro bei einer Bau- und Entwicklungszeit von rund sieben Jahren.

HZB / AH

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