26.01.2007

Zu gute Uni-Noten?

Der Deutsche Philologenverband hat eine inflationsartige Vergabe von Spitzennoten bei zahlreichen Hochschul-Abschlussprüfungen angeprangert.

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Berlin (dpa) - Der Deutsche Philologenverband hat eine inflationsartige Vergabe von Spitzennoten bei zahlreichen Hochschul-Abschlussprüfungen angeprangert. Bundesdeutsche Durchschnittsnoten für Diplomprüfungen in Biologie mit 1,3; in Physik, Psychologie und Mathematik mit 1,4 und in Chemie mit 1,5 zeigten, dass in diesen Fächern zwischen guten und schlechten Leistungen zu wenig differenziert werde, sagte der Verbandsvorsitzende Heinz-Peter Meidinger am Freitag.

Meidinger berief sich dabei auf Hinweise, wonach sich nach der ersten Kritik des Wissenschaftsrates an dieser Notenvergabe-Praxis vor drei Jahren Jahren zu wenig verändert habe. Eine demnächst vorliegende Folgestudie werde diese «Notenfarce» erneut bestätigen.

Während in Folge der PISA-Studien an deutschen Schulen durch Bildungsstandards und Zentralprüfungen wieder mehr Vergleichbarkeit und «echte Orientierung an Leistungsmaßstäben» angestrebt werde, «verfallen die Notenmaßstäbe an deutschen Universitäten immer mehr», sagte Meidinger. Zu befürchten sei, dass angesichts der anstehenden Umstellung von Staatsprüfungen auf Bachelor- und Master-Studiengänge auch in den Lehramtsfächern «der Trend zur generellen Eins» gehen könne. Bisher hätten sich die Staatsexamensprüfungen in Jura, Medizin und in den Lehrämtern dieser Entwicklung noch weitgehend entziehen können.

Der Philologenverband forderte die Hochschulrektorenkonferenz und die Universitäten auf, mehr Transparenz zu schaffen. Durch Veröffentlichung von Durchschnittsnoten und einen Vermerk auf dem Abschlusszeugnis, ob der Absolvent zu den besten 15 oder 30 Prozent des Prüfungsjahrgangs gehöre, könne mehr Klarheit geschaffen werden. Prüfer sollten zudem das gesamte Notenspektrum bewusst ausschöpfen. Maximal dürften nur 15 Prozent der Arbeiten die Bestnote erhalten, sagte Meidinger. Zudem sollten schriftliche Prüfungen Vorrang «vor oft individuell abgesprochenen mündlichen Prüfungen» haben.

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