Zufallslaser aus papierbasierten Keramiken
Unordnung der Struktur sorgt für Ablenkung des Lichts in alle Richtungen.
Einen ersten steuerbaren Zufallslaser auf der Basis von Zellstoffpapier hat ein Team der TU München zusammen mit Forschern der Uni Rom hergestellt. Die Arbeit des Teams zeigt, wie aus natürlich vorkommenden Strukturen eine technische Anwendung entstehen kann. Somit müssen künftig keine Materialien mehr künstlich mit ungeordneten Strukturen versehen werden, sondern es kann auf natürlich vorkommende zurückgegriffen werden.
Abb.: Für ihren Zufallslaser verwendeten die Wissenschaftler gewöhnliches Labor-
Bei einem Laser sind zwei Komponenten notwendig: Einmal ein Medium, welches Licht verstärkt. Zum anderen eine Struktur, welche das Licht im Medium hält. Während ein klassischer Laser über Spiegel geordnet zielgerichtet in eine Richtung leuchtet und zwar einheitlich, passiert das bei der winzigen Struktur eines Zufallslasers zwar auch einheitlich, jedoch in verschiedene Richtungen. Die Entwicklung der Zufallslaser steckt noch in den Anfängen, aber sie könnten einmal für kostengünstigere Produktionen sorgen. Zudem haben Zufallslaser den Vorteil, dass sie richtungsunabhängig und mehrfarbig funktionieren.
„Die Voraussetzung für einen Zufallslaser ist ein definiertes Maß an struktureller Unordnung im Inneren“, erklärt Van Opdenbosch von der TU München. Das Licht im Zufallslaser wird daher entlang zufälliger Pfade kreuz und quer gestreut, die bedingt sind durch eine unregelmäßige Strukturierung im Inneren des Mediums. Das Team setzte als Strukturvorlage gewöhnliches Labor-
Im Labor wurde das Papier mit Tetraethylorthotitanat, einer metallorganischen Verbindung, imprägniert. Diese bildet beim Trocknen und anschließenden Ausbrennen des Zellstoffs bei fünfhundert Grad Celsius als Rückstand die Keramik Titandioxid – ein Material, das üblicherweise in Sonnencremes für den Lichtschutz sorgt. „Der Effekt in Sonnencremes basiert auf der starken Streuung von Licht an Titandioxid“, sagt Van Opdenbosch, „was wir auch für unseren Zufallslaser brauchten.“ Der von den Forschern entwickelte Laser ist „zufällig“, weil das – über die biogene Struktur des Labor-
Dass die Lichtwellen bei aller Zufälligkeit dennoch steuerbar sind, haben Forscher-
Damit rücken Möglichkeiten praktischer Anwendung in greifbare Nähe. „Solche Materialien können beispielsweise als Mikro-
TUM / RK