Zukunftsweisende Technologien des Lichts
Photochemie-Tagung in Köln – im Mittelpunkt stehen Themen aus den Bereichen Reaktionsmechanismen, Synthesen und modernen Spektroskopie.
Vom 29. September bis 1. Oktober findet in Köln die 24. Lecture Conference on Photochemistry der Fachgruppe Photochemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker statt. In acht Sessions erörtern die Teilnehmer Themen der Photochemie und -physik aus dem Bereich der Reaktionsmechanismen, Synthesen und der modernen Spektroskopie. Im Mittelpunkt steht außerdem die Theodor-Förster-Gedächtnisvorlesung, die als eine der weltweit wichtigsten Auszeichnungen für Photochemiker gilt.
Die GDCh verleiht in diesem Jahr zusammen mit der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie (DBG) diese Auszeichnung an Ben Feringa von der Universität Groningen n Anerkennung seiner herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten zur Photochemie. Er lieferte wegweisende Beiträge zur Entwicklung und Anwendung von photochemisch kontrollierten molekularen Schaltern und molekularen Maschinen, die durch ihre molekularen Bewegungen makroskopische Effekte erzielen können. Feringa verfasste seine Dissertation an der Universität Groningen. Nach Forschungsarbeiten an Biokraftstoffen bei Shell in den Niederlanden und Großbritannien erhielt er als Dozent den Ruf zurück an die Universität Groningen, wo er seit 1988 Professor für Organische Chemie und seit 2004 Professor für Molekularwissenschaften ist. Seine Forschung wurde bereits durch viele hochrangige Preise wie den Spinoza Award, die Prelog-Goldmedaille und die Paracelsus-Medaille gewürdigt.
Die Fachgruppe Photochemie der GDCh verleiht weiterhin zusammen mit der DBG den Albert-Weller-Preis für herausragende Dissertationen auf dem Gebiet der Photochemie/Spektroskopie. Preisträger sind in diesem Jahr Katharina Röttger von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, sowie Maria Wächtler von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Röttger erhält den Preis für ihre hervorragenden Beiträge auf dem Gebiet der biophysikalischen Photochemie. Mithilfe der Femtosekunden-Spektroskopie klärte sie Mechanismen und Einflüsse struktureller Veränderungen der Nukleinsäure-Basen durch elektronische Desaktivierung auf. Wächtler machte sich auf dem Gebiet der ultraschnellen anorganischen Photochemie verdient. Sie liefert mit ihrer Arbeit grundlegende Einblicke in die Photophysik einer neuen Ligandenklasse für die Synthese photoaktiver Übergangsmetallkomplexe. Diese könnten als strukturelle Bausteine für Farbstoff-sensibilisierte Solarzellen und Photokatalysatoren dienen. Beide Preisträgerinnen geben in Vorträgen Einblicke in ihre Arbeiten.
Weitere Themen der Konferenz sind unter anderem biologische Aspekte der Photochemie, neue lichtbasierte Synthesen und Methoden sowie lichtinduzierte Katalysen. Zum Aspekt der Photopolymerisation stellt Robert Liska von der TU Wien einen technischen Anwendungsbereich, den 3D-Druck von Biomaterialien, vor. Neuartige photochemische Methoden zur Untersuchung von Struktur und Funktion von Peptiden präsentiert Werner Nau von der Jacobs Universität Bremen. Christopher Barner-Kowollik vom Karlsruher Institut für Technologie stellt einen photochemischen Werkzeugkasten für makromolekulares Design vor.
GDCh / RK