Zwei ausgezeichnete AIP-Forschende
Meetu Verma gehört zu den Preisträgerinnen des diesjährigen WISER-Programms, Alexis Rouillard erhält den Friedrich-Wilhelm-Bessel-Forschungspreis.
Gemeinsam mit Nitin Yadav vom Indian Institute of Technology Delhi erforscht Meetu Verma am Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) die Dynamik von Wirbelstrukturen in der Sonnenatmosphäre. Der Titel ihres Projekts lautet: „Spinning Secrets of the Sun“ und widmet sich dem Brückenschlag zwischen Simulationen und Beobachtungen zur Detektion von Wirbelströmen auf verschiedenen Skalen. Ihr Projekt kombiniert hochaufgelöste Beobachtungen mit modernen Magnetohydrodynamik-Simulationen. Um die Rolle von Plasmaströmungen und Magnetfeldern beim Energietransport besser zu verstehen, ist das Ziel ihrer Arbeit, Erkenntnisse aus Beobachtungen und Simulationen zusammenzuführen und damit neue Strategien für künftige Sonnenteleskop-Messungen zu entwickeln.

Als eine der Gewinnerinnen des 2022 gestarteten Women Involvement in Science and Engineering Research (WISER) Programms erhält sie eine dreijährige Förderung. Diese umfasst Projektunterstützung, einschließlich wissenschaftlichem Personal, Verbrauchsmaterialien und Nebenkosten für die insgesamt zwanzig Preisträgerinnen- und Preisträger-Paare in beiden Ländern, sowie einen einmonatigen Forschungsaufenthalt in Indien bzw. Deutschland. Ihr Projekt kombiniert hochaufgelöste Beobachtungen mit modernen Magnetohydrodynamik-Simulationen. Um die Rolle von Plasmaströmungen und Magnetfeldern beim Energietransport besser zu verstehen, ist das Ziel ihrer Arbeit, Erkenntnisse aus Beobachtungen und Simulationen zusammenzuführen und damit neue Strategien für künftige Sonnenteleskop-Messungen zu entwickeln.
Alexis Rouillard erhält den renommierten Friedrich-Wilhelm-Bessel-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung. Er leitet das Weltraumwetter-Programm in Frankreich und ist wissenschaftlicher Direktor des französischen Weltraum-Plasma-Datenzentrum. Derzeit in Toulouse tätig, wird Dr. Rouillard für ein Jahr ans AIP kommen, um in der Abteilung Sonnenphysik des Bereichs Sterne, Sonne und Exoplaneten Spitzenforschung zu betreiben. Seine Arbeit zielt darauf ab, das Verständnis der Physik hinter der Entstehung des Sonnenwinds zu vertiefen und zugleich die Zusammenarbeit mit den Solar- und Sternphysik-Teams des Instituts zu fördern. Dabei möchte er fortschrittliche fluid- und numerische Modelle von Weltraumplasmen einsetzen, die er teilweise im Rahmen seines jüngsten ERC Consolidator-Projekts entwickelt hat.

Sternwinde – wie der Sonnenwind – prägen die langfristige Entwicklung von Sternen und beeinflussen die Habitabilität von Planeten, einschließlich der Bedingungen auf der Erde. Während sie das Nordlicht hervorrufen, können sie auch Satelliten, Stromnetze und Kommunikationssysteme stören. In seiner Forschung versucht Rouillard, ein breites Spektrum solarer Phänomene zu verstehen, indem er gemeinsam die Abbildung der Sonnenatmosphäre und In-situ-Messungen der entweichenden Teilchen und Felder nutzt. Mit seinem Team hat er fortschrittliche kinetische und fluidische numerische Modelle wie ISAM und HELIOCAST entwickelt, um die Entstehung und Ausbreitung des Sonnenwinds in der inneren Heliosphäre zu simulieren. Seine fortschrittliche Modellierungsarbeit hat kürzlich die erste konsistente theoretische Erklärung für den Ursprung transienter Sonnenwindstrukturen geliefert und gezeigt, wie magnetische Rekonnexionsprozesse Jets und Flussseile erzeugen, die den Sonnenwind antreiben. Diese Ergebnisse stimmen mit den jüngsten Daten der Parker Solar Probe der NASA und der Solar Orbiter-Mission der ESA überein und zeigen, dass der Sonnenwind weitaus dynamischer ist als bisher angenommen.
Am AIP plant Alexis Rouillard, das Wissen über die Entstehung und Variabilität des Sonnenwinds entscheidend voranzubringen und damit das Verständnis dieses stellaren Phänomens zu erweitern. [AIP / dre]
Weitere Informationen
- Dr. Meetu Verma, Abteilung Sonnenphysik, Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP)
- Women Involvement in Science and Engineering Research (WISER) 2025, Indo-German Science & Technology Centre, New Delhi / Bonn
- Slow Source – Finding the origin of the slow wind (project PI: Alexis Rouillard, CNRS), Observatoire Midi-Pyrénées (OMP) / Institut de recherche en astrophysique et planétologie (IRAP, CNRS/UT3 – Paul Sabatier/CNES)
- Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis, Alexander von Humboldt-Stiftung, Bonn