02.10.2025 • Astronomie

Zwei ausgezeichnete AIP-Forschende

Meetu Verma gehört zu den Preisträgerinnen des diesjährigen WISER-Programms, Alexis Rouillard erhält den Friedrich-Wilhelm-Bessel-Forschungspreis.

Gemeinsam mit Nitin Yadav vom Indian Institute of Technology Delhi erforscht Meetu Verma am Leibniz-Institut für Astro­physik Potsdam (AIP) die Dynamik von Wirbel­strukturen in der Sonnen­atmosphäre. Der Titel ihres Projekts lautet: „Spinning Secrets of the Sun“ und widmet sich dem Brücken­schlag zwischen Simulationen und Beobachtungen zur Detektion von Wirbelströmen auf verschiedenen Skalen. Ihr Projekt kombiniert hochaufgelöste Beobachtungen mit modernen Magneto­hydro­dynamik-Simulationen. Um die Rolle von Plasma­strömungen und Magnetfeldern beim Energietransport besser zu verstehen, ist das Ziel ihrer Arbeit, Erkenntnisse aus Beobachtungen und Simulationen zusammen­zuführen und damit neue Strategien für künftige Sonnen­teleskop-Messungen zu entwickeln.

Dr. Meetu Verma
Dr. Meetu Verma
Quelle: AIP, T.Bergemann

Als eine der Gewinne­rinnen des 2022 gestarteten Women Involve­ment in Science and Engi­neering Research (WISER) Programms erhält sie eine dreijährige Förderung. Diese umfasst Projekt­unter­stützung, einschließlich wissen­schaft­lichem Personal, Verbrauchs­materialien und Neben­kosten für die insgesamt zwanzig Preis­trägerinnen- und Preis­träger-Paare in beiden Ländern, sowie einen einmona­tigen Forschungs­aufenthalt in Indien bzw. Deutschland. Ihr Projekt kombiniert hochaufgelöste Beobach­tungen mit modernen Magneto­hydro­dynamik-Simulationen. Um die Rolle von Plasma­strömungen und Magnet­feldern beim Energie­transport besser zu verstehen, ist das Ziel ihrer Arbeit, Erkennt­nisse aus Beobach­tungen und Simula­tionen zusammenzu­führen und damit neue Strategien für künftige Sonnen­teleskop-Messungen zu entwickeln.

Alexis Rouillard erhält den renommierten Friedrich-Wilhelm-Bessel-Forschungs­preis der Alexander von Humboldt-Stiftung. Er leitet das Weltraum­wetter-Programm in Frank­reich und ist wissenschaftlicher Direktor des französischen Weltraum-Plasma-Daten­zentrum. Derzeit in Toulouse tätig, wird Dr. Rouillard für ein Jahr ans AIP kommen, um in der Abteilung Sonnen­physik des Bereichs Sterne, Sonne und Exoplaneten Spitzen­forschung zu betreiben. Seine Arbeit zielt darauf ab, das Verständnis der Physik hinter der Entstehung des Sonnen­winds zu vertiefen und zugleich die Zusammen­arbeit mit den Solar- und Stern­physik-Teams des Instituts zu fördern. Dabei möchte er fort­schritt­liche fluid- und nume­rische Modelle von Weltraumplasmen einsetzen, die er teil­weise im Rahmen seines jüngsten ERC Consolidator-Projekts entwickelt hat.

Dr. Alexis Rouillard
Dr. Alexis Rouillard
Quelle: AIP, T.Bergemann

Sternwinde – wie der Sonnen­wind – prägen die lang­fristige Entwicklung von Sternen und beeinflussen die Habita­bilität von Planeten, einschließlich der Bedingungen auf der Erde. Während sie das Nordlicht hervorrufen, können sie auch Satelliten, Stromnetze und Kommunikations­systeme stören. In seiner Forschung versucht Rouillard, ein breites Spektrum solarer Phänomene zu verstehen, indem er gemeinsam die Abbildung der Sonnen­atmosphäre und In-situ-Messungen der entweichenden Teilchen und Felder nutzt. Mit seinem Team hat er fortschritt­liche kinetische und fluidische numerische Modelle wie ISAM und HELIOCAST entwickelt, um die Entstehung und Ausbreitung des Sonnen­winds in der inneren Heliosphäre zu simulieren. Seine fort­schritt­liche Model­lierungs­arbeit hat kürzlich die erste konsistente theore­tische Erklärung für den Ursprung transienter Sonnen­wind­strukturen geliefert und gezeigt, wie magnetische Rekonnexions­prozesse Jets und Fluss­seile erzeugen, die den Sonnen­wind antreiben. Diese Ergebnisse stimmen mit den jüngsten Daten der Parker Solar Probe der NASA und der Solar Orbiter-Mission der ESA überein und zeigen, dass der Sonnen­wind weitaus dynamischer ist als bisher angenommen.

Am AIP plant Alexis Rouillard, das Wissen über die Entstehung und Variabi­lität des Sonnenwinds entscheidend voranzu­bringen und damit das Verständnis dieses stellaren Phänomens zu erweitern. [AIP / dre]

Anbieter

Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP)

An der Sternwarte 16
14482 Potsdam
Deutschland

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