Zwillingsjets markieren Galaxienzentrum
Magnetfeld in der Umgebung eines supermassereichen schwarzen Lochs vermessen.
Mithilfe des weltweiten Millimeter-VLBI-Netzwerks GMVA hat ein internationales Forscherteam eine leuchtkräftige und kompakte Struktur mit einer Ausdehnung von nur zwei Lichttagen im Zentrum der aktiven Galaxie NGC 1052 beobachtet. Die Beobachtungen zeigen eine Magnetfeldstärke zwischen 0,02 und 8,3 Tesla unmittelbar am Ereignishorizont des zentralen schwarzen Lochs. Das Team unter Leitung von Anne-
Abb.: Radiobild der Galaxie NGC 1052, beobachtet im Rahmen des weltweiten Millimeter-
Die Beobachtungstechnik ermöglicht die Lokalisierung der Fußpunkte von Jets auf Größenskalen, die nahe an den Ereignishorizont eines supermassereichen schwarzen Lochs heranreichen. Das schwarze Loch selbst bleibt dabei unsichtbar. Die genaue Position des schwarzen Lochs wird indirekt nachgewiesen, in dem die Forscher die Position der Radio-
„NGC 1052 stellt eine Schlüsselquelle dar, da sie direkt und eindeutig die Position eines schwarzen Lochs im noch nahen Universum markiert“, sagt Baczko, die diese Forschungsarbeit an den Unis Erlangen-
Das Magnetfeld des supermassereichen schwarzen Lochs ist über die Kompaktheit und über die Leuchtkraft der Zentralregion in der Galaxie bestimmt worden. Diese Radioquelle hat einen Durchmesser von nur 57 Mikro-
Die vorliegende Beobachtung könnte dabei helfen, das Rätsel zu lösen, wie die energiereichen relativistischen Jets gebildet werden, die in den Zentren vieler aktiven Galaxien gefunden werden. Das Ergebnis ist von großer Bedeutung für die Astrophysik, da es zeigt, dass die freigesetzte magnetische Energie eines sehr schnell rotierenden supermassereichen schwarzen Lochs den Antrieb für die Jets bilden kann.
MPIfR / RK