Mit Flüssigkristallen, die je nach Temperatur eine andere Farbe zeigen, lässt sich die Wärmekonvektion in einer Rayleigh-Bénard-Zelle direkt visualisieren. (Foto: P. Tong)
Physik Journal 2 / 2002
Inhaltsverzeichnis
Aktuell
High-Tech
Im Brennpunkt
Bildung - Beruf
Chancengleichheit für Männer und Frauen in der Physik?
Sind tatsächlich nur die individuellen Entscheidungen der Frauen dafür verantwortlich, dass Physikerinnen so selten in Spitzenpositionen der Forschung und Wirtschaft zu finden sind? Der Frage, ob Frauen die gleichen Chancen im Beruf haben wie Männer, sind wir in einer Umfrage nachgegangen, die vom Arbeitskreis Chancengleichheit der DPG initiiert wurde. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass von Chancengleichheit im Beruf nicht die Rede sein kann.
Leserbriefe
Normale Menschen mit Stärken und Schwächen
Zu: "Das große Quantenei ¿ Zum 100. Geburtstag von Werner Heisenberg" von Helmut Rechenberg, Dezember 2001, S. 59
Überblick
Hochpräzision im Kochtopf
Hundert Jahre nach Henry Bénards ersten Untersuchungen zum Wärmetransport in einem "Kochtopf" ist das konzeptionell einfache System eines Fluids, das sich zwischen zwei unterschiedlich warmen Platten befindet, noch immer für Überraschungen und neue Erkenntnisse gut. Durch hochpräzise Messungen einerseits sowie Vorhersagen für experimentell zuvor unzugängliche Parameterbereiche andererseits haben sich Experiment und Theorie in den vergangenen Jahren wechselseitig herausgefordert und befruchtet - mit dem Ergebnis, dass heute eine vereinheitlichte Theorie der turbulenten Wärmekonvektion existiert. Wie diese Theorie zeigt, ist die in der Turbulenzphysik praktisch überall angenommene Gültigkeit von Potenzgesetzen keineswegs so universell wie bisher geglaubt.
Uhrenvergleich auf der Femtosekundenskala
Das Zählen eines periodischen Vorgangs ist die Aufgabe eines jeden Uhrwerks. Für die Genauigkeit einer Uhr ist die Frequenz des periodischen Vorgangs entscheidend: Je höher diese ist, desto genauer kann die Uhr sein, desto schneller muss aber auch das Zählwerk sein. Die mechanischen Zählwerke der Vergangenheit wurden im letzten Jahrhundert zunächst durch elektronische Zähler und dann durch sehr viel schnellere optische Zähler ersetzt, die es erlauben, mehr als 1015 Schwingungen pro Sekunde zu verfolgen. Der Bau einer optischen Uhr ist jedoch bisher durch die Komplexität dieser Zähler verhindert worden. Wir beschreiben hier eine neue, wesentlich einfachere und kompaktere Methode. Mit einem optischen Zähler lassen sich auch Übergangsfrequenzen in Atomen und Molekülen sehr genau messen. Die neue Methode erlaubt es daher auch kleineren Labors, hochpräzise spektroskopische Untersuchungen durchzuführen.
Zwischen Molekül und Festkörper
Halbleiter gehören zu den wichtigsten Bauelementen der modernen Welt. Der Trend geht dabei zu fortschreitender Miniaturisierung der Bauelemente und zur Erhöhung der Integrationsdichte. Doch was passiert eigentlich, wenn man einen Halbleiterkristall so klein macht, dass er nur noch aus ein paar hundert Atomen besteht? Diese Frage, die in Zukunft immer wichtiger wird, lässt sich auch andersherum stellen: Was passiert eigentlich, wenn man einen Halbleiter Atom für Atom, Molekül für Molekül aufbaut. Wann wird aus dem Atom bzw. Molekül ein Kristall mit all den bekannten Eigenschaften, wie sie seit Jahrzehnten untersucht und letztendlich in der modernen Elektronik und Optoelektronik auch genutzt werden? Die Physik der künstlichen Atome oder "Quantenpunkte" gibt uns Antworten auf diese Fragen.
Forum
Bildungskatastrophe im naturwissenschaftlichen Unterricht?
"Die Bundesrepublik Deutschland ist auf junge Menschen angewiesen, die sich mit Begeisterung einem naturwissenschaftlich oder technischen Studium zuwenden... Deshalb braucht die Gesellschaft junge Physiklehrer, die es verstehen, die Jugend für die Physik zu begeistern." So heißt es in dem von der DPG herausgegebenen Buch "Physik ¿ Themen, Bedeutung und Perspektiven physikalischer Forschung". Die kürzlich von der OECD veröffentlichte PISA-Studie zeigt indes, dass Deutschlands Schüler im internationalen Vergleich enttäuschend abschneiden. Woran liegt das? Gibt es hierzulande eine Bildungskatastrophe im naturwissenschaftlichen Unterricht? Was muss und was kann getan werden, um die Schülerinnen und Schüler für die Naturwissenschaften und insbesondere für die Physik zu begeistern? Eine Diskussionsveranstaltung, zu der die DPG im Rahmen des 22. Tages der DPG nach Bad Honnef geladen hatte, suchte nach Antworten.
Geschichte
Das Magnus-Haus der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Berlin
Das im kulturellen Zentrum Berlins gelegene Magnus-Haus gehört zu den wichtigsten ideellen Besitztümern der DPG. Hier haben Lagrange, Magnus, Helmholtz und viele andere gearbeitet. Das Haus wurde 1958 der Physikalischen Gesellschaft der DDR in Rechtsträgerschaft übergeben und nach der Wiedervereinigung von Berliner Senat erneut der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zur dauernden Nutzung übertragen. Es dient heute als wissenschaftliches Begegnungszentrum und ist Sitz des Regionalverbands Physikalische Gesellschaft zu Berlin. Ende September wurde das Magnus-Haus in aller Stille vom Berliner Senat an die Siemens AG verkauft. Seither kämpft die DPG für die Wahrung ihrer Rechte. Der nachfolgende Artikel schildert Geschichte und Bedeutung des Magnus-Hauses.
Physik im Alltag
Polarlichter - Atomphysik am Himmel
Wenn energiereiche Teilchen des Sonnenwinds Atome und Moleküle in der Atmosphäre anregen, entstehen Polarlichter. Vor kurzem durchflogen die vier Satelliten der Cluster-Mission ein ausgedehntes Polarlicht über dem Nordpol. Die Messungen geben Aufschluss über geschlossene Stromkreise am Himmel.
Bücher/Software
Physics of Amorphous Metals
Guide to Monte Carlo Simula tions in Statistical Physics
The Quantum Theory of Fields. Vol. 3: Supersymmetrie
"Auflösung der Natur - Auflösung der Geschichte"
Software: Literaturmanagement mit Endnote 5
DPG
· Deutsche Vakuum-Gesellschaft e. V.· Regionalverband Bayern Regionalverband Bayern· Kurzprotokoll Vorstand und Vorstandsrat zum Tag der DPG
Bewerberliste
Tagungskalender
Physikzentrum Magnus-Haus Frühjahrstagungen