Architekturen der Wissenschaft
Arne Schirrmacher und Maren Wienigk (Hrsg.): Architekturen der Wissenschaft – Die Entwicklung der Berliner Universitäten im städtischen Raum, Jovis Verlag, Berlin 2019, brosch., 304 S., 29,80 Euro, ISBN 9783868595956
Arne Schirrmacher und Maren Wienigk (Hrsg.)
Wie stark gerade eine Stadt wie Berlin mit ihren drei Universitäten architektonisch von der Wissenschaft geprägt wurde und ist, war 2018 Thema des Projekts „Wissenschaft in der Stadt“. Daraus ist nun ein aufschlussreicher Architekturführer hervorgegangen, der die Entwicklung der Berliner Universitäten nachzeichnet. Das überaus schön aufgemachte und reich illustrierte Buch gibt nicht nur einen Überblick über die Vielzahl an Universitätsbauten in Berlin und die Geschichte ihrer Nutzung, sondern bietet viele Einsichten darüber, wie Wissenschaft, Architektur und Stadtentwicklung miteinander verwoben sind. Ein gutes Beispiel ist das Kapitel über Dahlem, das auch klar macht, dass die Politik schon vor über hundert Jahren bei den Forschungsstandorten nach „Exzellenz“ strebte.
Fünf Kapitel führen durch die verschiedenen Standorte in Berlin Mitte, Charlottenburg, Dahlem, Adlershof und Buch. Für einen Zeitraum von rund zwei Jahrhunderten zeigen sie, wie der Ausbau der Infrastruktur und zeittypische Vorstellungen von Stadtplanern und Wissenschaftlern die Repräsentation und Funktionalität der Gebäude beeinflussten.
Das Buch ist kein Stadtführer im engeren Sinne, lädt aber sehr wohl ein, die reiche Palette an Forschungs-, Lehr- und Sammlungsgebäuden in der Stadt zu erkunden. Seine Stärke ist die Vielzahl an Perspektiven, die es in kompakten, sehr gut lesbaren Texten unter einen Hut bringt.
Alexander Pawlak