Der letzte Physiknobelpreis für eine Frau?
Daniela Wuensch: Der letzte Physiknobelpreis für eine Frau? Termessos, Göttingen 2013, 112 S., brosch., 15,80 Euro, ISBN 9783938016152
Daniela Wuensch
Maria Goeppert Mayer: Eine Göttingerin erobert die Atomkerne: Sie war eine starke Raucherin und scheute auch keinen Alkohol. Sie war der Star der Universität Göttingen, wo sie ihre Prüfung in der Physik vor drei Nobelpreisträgern glänzend bestand.
Doch der Weg der deutsch-amerikanischen Wissenschaftlerin war nicht leicht: Erst nach 29 Jahren unbezahlter Lehre und Forschung an Universitäten erhielt sie als 53-Jährige ihre erste Professur an der University of California in San Diego. Und wäre sie 1963 für die Entdeckung des Schalenmodells der Atomkerne nicht mit dem Physiknobelpreis gewürdigt worden, so wäre sie trotz ihres Genies unbekannt geblieben. Sie ermutigte die Frauen weltweit, die letzte männliche Festung der Wissenschaft – die Physik – zu erobern.
Maria Goeppert Mayer und 60 Jahre zuvor Marie Curie waren die einzigen Frauen, die je den Nobelpreis für Physik erhielten. Zum 50. Jubiläum ihrer Auszeichnung erinnert die Wissenschaftshistorikerin Daniela Wuensch an die immer noch viel zu wenig bekannte Nobelpreisträgerin Maria Goeppert Mayer.