18.09.2003

Der Photoeffekt

Herrmann

Der Photoeffekt

Von K. H. Herrmann.
Vieweg, Braunschweig 1994. VIII + 246 S., zahlr. Abb. u. Diagramme, kartoniert,
ISBN 3-528-06459-5

Der Autor ist Professor am Institut für Festkörperphysik der Humboldt-Universität Berlin, und das Buch entstand aus Vorlesungen für Physikstudenten (gemeinsam mit H. J. Jüpner). Es behandelt die Photoeffekte in Festkörpern, wobei eine einheitliche Darstellung von äußerem und innerem Photoeffekt angestrebt wird.

Nach einführenden (auch historischen Bemerkungen) folgen daher Kapitel über die beiden genannten Effekte, dann je eins über Nichtlinearitäten beim Photoeffekt, Wissenschaftliche Anwendungen (d. h. im wesentlichen über Photoelektronen-Spektroskopie) und Photoelektrische Strahlungsmessung. (Hier bewährt sich wieder die klare Darstellung mit eindeutigen Definitionen.) Vergleicht man das Buch mit älteren Darstellungen wie die von Simon/Suhrmann und Görlich, treten hier in viel stärkerem Maße Aspekte der Festkörperphysik in den Vordergrund. Man kann das Buch zweifellos sehr zur Anwendung und Vertiefung einer Festkörperphysik-Vorlesung empfehlen, wofür ein geeignetes Gebiet gewählt wurde, zu dem starke historische und inhaltliche Beziehungen bestehen. Geht man historisch noch weiter zurück zu dem ersten zusammenfassenden Artikel über den Photoeffekt von Wilhelm Hallwachs von 1913 im Marxschen Handbuch der Elektronik, so ist man fasziniert von den außerordentlichen Fortschritten, die gerade auf dem Gebiet des Photoeffektes erfolgt sind. Einige Stichworte aus dem Buchtext können das vielleicht in der hier notwendigen Kürze andeuten: Austrittsarbeit, innere und äußere Quantenausbeute, Austrittstiefe, Photoelektronenspektroskopie (UPS, XPS, ARUPS), Störstellen-Spektroskopie, Photoelektronenbeugung, Ein- und Mehrquantenübergänge oder - um einige technische Entwicklungen zu nennen, Laseranregung, Synchrotronstrahlung, aber auch Schottky- und Lawinendiode, Quantengräben, Heterostrukturen und Supergitter, IR-Strahlungsempfänger, Bildaufnahmeröhren z. B. mit NEA-Kathoden usw. - Der Autor verweist auch geschickt auf die zahlreichen Materialien (insbesondere bei Halbleitern, deren elektronische Eigenschaften sich den Verwendungszwecken anpassen lassen).

Literaturempfehlungen nach jedem Kapitel sowie ein Verzeichnis von 175 Zitaten können dem Leser weiterhelfen, die recht komprimierte Darstellung noch besser zu verstehen. Der Autor zieht dabei die ganze internationale Literatur, inklusive der russischen, heran. An der drucktechnischen Ausstattung kann man allenfalls einige klein geratene Bildbeschriftungen monieren. Insgesamt ist das sehr preiswerte Buch unbedingt zu empfehlen.

C. Kleint, Leipzig

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