18.09.2003

Experimental Techniques in Nuclear Physics

Poenaru, Greiner

Experimental Techniques in Nuclear Physics

Von D. N. Poenaru u. W. Greiner (Hrsg.).
de Gruyter, Berlin 1997. VI + 649 S., 279 Abb., geb.,
ISBN 3-11-014467-0

Bei diesem Buch handelt es sich um einen Sammelband von 16 Artikeln über Themen aus der experimentellen Kernphysik im Energiebereich von einigen MeV, herausgegeben von einem experimentellen und einem theoretischen Kernphysiker. Die ersten drei Kapitel behandeln im Stil eines Lehrbuches die grundlegenden Nachweismethoden mit gasgefüllten Detektoren (C. Stephan), Szintillatoren (K.D. Hildebrand) und Halbleiterdetektoren (J.P Ponpon). Schon das 4. Kapitel über Spurdetektoren und ein spezielles Magnetspektrometer zum Nachweis von Cluster-Radioaktivität ist dann eher ein Review-Artikel über diesen Detektor (,,Soleno"). Im 5. Kapitel gibt R.M. Lieder einen kompetenten Überblick über die neuen Entwicklungen bei hochauflösenden Germanium-Gamma-Detektoren und deren Anordnung zu Detektorsystemen mit großem Raumwinkel (Eurogam, Gamma-Sphere, Euroball). Ebenso kenntnisreich ist der Artikel über die Elektronen- und Positronenspektrometer, den H. Bokemeyer, J. van Klinken und P. Salabura als Kapitel 6 beisteuern. Die betrachteten Reaktionen reichen hier von resonanter Bhabha-Streuung bei 1.8MeV bis zur Dilepton-Spektroskopie in Hochenergie-Schwerionen-Reaktionen. Es folgen Kapitel über Neutronendetektoren (G. Grosshög), Niederenergie-Neutrinodetektoren (J.L. Vuilleumier und G. Zacek), Fragment-Multidetektoren für Schwerionenreaktionen (J.P. Coffin), radioaktive Strahlen (I. Tanihata), Separierungstechniken für Ionen im Flug aus Kernreaktionen (G. Münzenberg), Messung von Kernlebensdauern (K.-P. Lieb), Untersuchung des Zerfalls orientierter Kerne (J. Wouters) und die Messung der Masse, der Ladung und der Energie von Spaltfragmenten (H.O. Denschlag). Das letzte Kapitel über Statistik (M. Pentia) schließt im Stil wieder an die ersten drei Kapitel des Buches an.

Die Fülle der angeführten Themen deckt die zur Zeit in der Kernphysik verwendeten Nachweismethoden ziemlich vollständig und kompetent ab. Die bei höheren Teilchenenergien zusätzlich verwendeten Nachweismethoden (Cherenkov-Effekt, Übergangsstrahlung, räumliche Driftkammern (z.B. TPC), Kalorimeter für elektromagnetische oder hadronische Schauer) werden nicht oder nur am Rande behandelt. Doch auch so ist der Band schon sehr umfangreich. Für die auf diesem Gebiet arbeitenden Physiker ist das Buch eine Fundgrube und ein Nachschlagewerk. Die Artikel sind durchweg verständlich und klar geschrieben, die Abbildungen unterstützen die Übersichtlichkeit. Die meisten Artikel wurden im Jahr 1993 abgeschlossen und geben deshalb den damaligen Stand der Forschung wieder - das Buch ist erst 1997 erschienen.

Bibliotheken in Instituten mit kernphysikalischen Arbeitsgruppen werden dieses nützliche Buch
sicher anschaffen. Als Lehrbuch kommt es eher für Spezialvorlesungen für höhere Semester in Frage.

K. Kleinknecht, Mainz

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