15.11.2011

Forschungsmanagement für den täglichen Gebrauch

G. Brink: Forschungs-management für den täglichen Gebrauch, Harri Deutsch, Frankfurt/Main 2010, broschiert, 370 S., 28 €, ISBN 9783817118502

G. Brink

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Was muss der Forscher von heute außerhalb aller Fachkunde für eine erfolgreiche Karriere wissen? Diese Frage muss Gunnar Brink sich gestellt haben, als er mit der Arbeit an seinem Kompendium „Forschungsmanagement für den täglichen Gebrauch“ begann. Auf 365 Seiten und 22 Kapiteln beschreibt er Hintergründe und Methoden unterschiedlicher Aspekte der Forschungsarbeit: Die Kapitel behandeln Themen wie „Erfolgreiche Forschung“, „Selbstmanagement“, „Publikationen, „Die Promotion“ oder „Der Businessplan“. Darin vorgestellte Methoden sind beispielsweise der Stage-Gate-Prozess und die SWOT-Analyse. Brinks Anspruch ist dabei, dem Leser sowohl ein grundsätzliches Verständnis der nichtfachlichen Herausforderungen von Forschungsarbeit zu vermitteln als auch mit dem Buch ein kleines Nachschlagewerk zu bieten. Vorab darf bereits verraten werden, dass er diesem Anspruch sehr umfassend gerecht wird.

Die erste gelungene Leistung des Autors ist, anhand des Inhaltsverzeichnisses grob die wesentlichen nichtfachlichen Herausforderungen von Forschungsarbeit zu kartografieren. Naturgemäß kann das entstandene Kompendium weder in der Breite noch der Tiefe des Themas Vollständigkeit bieten. Basierend auf seiner persönlichen, mehr als 15-jährigen Erfahrung im Management von Forschungsvorhaben gelingt es Brink jedoch, eine überzeugende thematische Untermenge zu präsentieren. Dies gilt sowohl für die Menge der behandelten Aspekte des Forschungsmanagements als auch für die Vollständigkeit von deren Beschreibungen. Ein sehr gutes Beispiel für diese Art, dem Leser nur die Kernaussagen eines Themas vermitteln zu wollen, ist das Kapitel zum „Elevator Pitch“: Über diesen ließe sich noch weitaus mehr als auf den zwei knappen Seiten in Brinks Buch sagen. Wenn es jedoch darum geht, das zentrale Grundverständnis für diese Verkaufsgesprächstechnik zu vermitteln, dann gelingt Brink dies – ganz im Sinne des Elevator Pitch – auf hervorragende Weise.

Was der Leser nicht erwarten sollte, ist eine durchgängige Geschichte, welche die einzelnen Kapitel und Unterkapitel miteinander verknüpft. Deren Reihenfolge erfolgt tendenziell nach dem Schema Allgemeines zuerst, Spezielles zuletzt. Darüber hinaus steht jedoch jeder Abschnitt für sich allein. Der Schreibstil ist erwartungsgemäß sachlich und leicht verständlich, weiß daher aber auch nur ein-geschränkt für die behandelten Themen zu begeistern.

Einschränkend sollte auch festgehalten werden, dass die zwar erfahrungsbasierten, aber dennoch subjektiven Darstellungen des Autors stellenweise natürlich in Frage gestellt werden können. In meiner bisherigen Arbeit mit dem Werk ist mir jedoch keine Aussage aufgefallen, der ich grundsätzlich widersprechen würde.

Wenn ich abschließend die Strategie des Werkes mit einem Wort benennen müsste, wäre es das im Buch beschriebene Paretoprinzip: 20 Prozent des Forschungsmanagementwissen reichen für 80 Prozent der Problemstellungen.

Dipl.-Ing. Alexander an Haack
Institut für Unternehmens­kybernetik e. V., RWTH Aachen

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