One Hundred Years of Chemical Warfare
B. Friedrich et al. (Hrsg.), One Hundred Years of Chemical Warfare: Research, Deployment, Consequences Springer, Heidelberg 2017, geb., 408 S., 53,49 € ISBN 9783319516639
B. Friedrich et al. (Hrsg.)
Am 22. April 1915 setzte das deutsche Militär 150 Tonnen Chlorgas im belgischen Ypern frei. Der Wind trug die Chlorwolke innerhalb weniger Minuten über die britischen und französischen Schützengräben hinweg und hinterließ mindestens 1000 Tote und 4000 Verletzte.
Dieser chemische Angriff war im Grunde der erste Einsatz einer Massenvernichtungswaffe und markiert einen Wendepunkt in der Weltgeschichte. Die Vorbereitung sowie die Durchführung des Gasangriffs wurden von Fritz Haber geleitet, dem Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin-Dahlem. Während des Ersten Weltkrieges verwandelte Haber sein Forschungsinstitut in ein Zentrum für die Entwicklung chemischer Waffen und der entsprechenden Mittel, um sich davor zu schützen.
Hundert Jahre nach Ypern befasste sich ein internationales Symposium im Berliner Harnack-Haus mit den entscheidenden Aspekten der chemischen Kriegsführung – von der Erforschung und dem ersten Einsatz chemischer Waffen im Ersten Weltkrieg bis hin zur weiteren Entwicklung und Anwendung chemischer Kriegsführung im Laufe des Jahrhunderts.Im Mittelpunkt standen wissenschaftliche, ethische, rechtliche und politische Fragen der Forschung und des Einsatzes chemischer Waffen – einschließlich der Frage des „Dual Use“ – sowie die laufenden Bemühungen, den Besitz solcher Waffen zu kontrollieren und letztendlich zu beseitigen.
Der Band enthält die Vorträge des Symposiums, ergänzt durch weitere Artikel und ist als PDF und EPUB kostenlos verfügbar.