18.09.2003

Physik 1: Mechanik - Wellen - WärmePhysik 2: Elektrodynamik - Relativistische Physik

Daniel

Physik 1: Mechanik - Wellen - WärmePhysik 2: Elektrodynamik - Relativistische Physik

Von H. Daniel.
Walter de Gruyter, Berlin 1997.
1: XVI + 474 S., brosch., DM 78,-, ISBN 3-11-010231-5. 2: XVI + 430 S., brosch.,
ISBN 3-11-010232-3

Von dem als vierbändiges Lehrbuch der Physik konzipierten Werk liegen bisher die ersten beiden Bände vor, in denen, dem Lehrplan der meisten deutschen Universitäten folgend, Mechanik und Wärmelehre (Bd. 1) und Elektrizitätslehre (Bd. 2) behandelt werden. In Bd. 2 werden außerdem im letzten Kapitel die spezielle Relativitätstheorie und ihre experimentelle Bestätigung vorgestellt.

Der Autor hat sich bemüht, durch viele Photos von Experimenten und Apparaten den experimentellen Aspekt der Physik lebendig zu machen und die Verbindung zu Demonstrationsexperimenten in der Vorlesung zu erleichtern. Auch sonst wird durch gelungene ganzseitige Photos der Spaß am Lesen gefördert. Im Text wird an vielen Stellen auf neue Ergebnisse physikalischer Forschung hingewiesen, um das Interesse des Lesers zu wecken und ihn neugierig auf das weitere Studium zu machen. Dies hat positive Seiten (Motivation), aber auch den Nachteil, daß man bei diesem Wissensstand diese Hinweise zwar zur Kenntnis nehmen, aber nicht völlig verstehen kann. Das Buch ist in anschaulicher Form geschrieben, und der Autor hat erfolgreich versucht, die physikalischen Prinzipien deutlich zu machen, um dem Leser ein Gefühl für physikalische Zusammenhänge zu geben. Dies ist ein Pluspunkt des Buches. Auf der anderen Seite werden viele Phänomene nur ungefähr und nicht genau genug beschrieben. Manche Gleichungen werden vorgestellt, ohne daß der Leser sieht, wie sie entstanden sind. So läßt sich z.B. der Transistor ohne Kenntnisse der Halbleiterphysik doch nur oberflächlich verstehen, eben als handhabbares Werkzeug, das man benutzen kann, ohne wirklich die physikalischen Vorgänge in seinem Inneren zu verstehen. Dies birgt die Gefahr, daß der Student im zweiten Semester ihn nicht genauer kennenlernt als bereits auf der Schule. In Gl. II, 1.4, wird die Feldkonstante e 0 mit Hilfe der Lichtgeschwindigkeit c definiert, ohne daß der Leser hier schon wissen kann, warum dies geschieht. So gibt es eine ganze Reihe weiterer Beispiele, die an sich gut sind, aber wo auf später verwiesen wird, weil die genaue Erklärung noch nicht gegeben werden kann. Dies trübt ein wenig die Freude beim Lesen dieses an sich schönen Lehrbuches, das auch äußerlich ansprechend gestaltet ist.

Insgesamt überwiegen jedoch die positiven Seiten, und deshalb kann das Buch durchaus empfohlen werden.


W. Demtröder, Kaiserslautern

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