28.09.2006

The Dawn of Fluid Dynamics

Eckert

Dieses Werk sei all denen ans Herz gelegt, welche die Offenlegung innerer und historischer Zusammenhänge zu schätzen wissen, aber auch an Details der Fluiddynamik interessiert sind. Im Besonderen vermittelt das erste Kapitel ein Gefühl für die Umstände, in denen sich dieses Forschungsgebiet zu Beginn des 20. Jahrhunderts befand. Bei der Entwicklung technischer Gerätschaften, insbesondere auch Flugzeugen, begnügte man sich mit praktischen Erkenntnissen aus Tests und experimentellen Anordnungen. Obwohl die Differentialgleichungssysteme sowohl für reibungsfreie als auch reibungsbehaftete drei- dimensionale Strömungen bereits seit geraumer Zeit formuliert waren, wurde ihre Relevanz für technische Anwendungen noch nicht gesehen. Die Zeit für komplexere technische Lösungen durch theoretische Überlegungen und analytische Konzepte war noch nicht gekommen.
Dies änderte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch die Arbeiten von Ludwig Prandtl zur Grenzschichttheorie und zur Theorie tragender Flügel, in deren weiterem Verlauf die hydrodynamische Theorie und die ingenieursmäßigen Anwendungen langsam zusammenfanden. Die Entwicklung, die Prandtl angestoßen hat, und die durch den Zweiten Weltkrieg eine enorme Verstärkung fand, breitete sich allmählich über die ganze westliche Welt aus. Dabei wurden die Neugründungen von Universitäts- und Forschungsinstituten, die sich mit Strömungsmechanik und Aerodynamik befassten, sehr oft von Prandtls Schülern geleitet. Der Einfluss, den die neue Disziplin Strömungsmechanik im Sinne Prandtls auf andere Disziplinen hatte, z. B. die Meteorologie, den Turbinen- und Verdichterbau oder die Kavitation von Schiffschrauben, wird ausführlich besprochen und kann eigentlich schon als erster Hinweis auf die Multidisziplinarität, die der Strömungsmechanik inhärent ist, verstanden werden. Ausgespart bleibt auch nicht die Rolle Prandtls während des Nationalsozialismus.
Ein sehr ausführliches Literaturverzeichnis und umfangreiche Personen- und Sachregister machen das interessant bebilderte Buch zu einem Referenzwerk.

Dr. Claus Weiland, Bruckmühl

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