The Physics of Basketball
Fontanella, J. F.
Zu Beginn beschreibt Fontanella die Grundkräfte, die auf einen Ball einwirken: Gravitation, Luftwiderstand, Auftrieb und die Kraft aufgrund des Magnus-Effekts. Die Gesetze werden sehr fundamental, auf einen Nichtphysiker zugeschnitten, erklärt; manchmal holt der Autor sogar zu weit aus, etwa wenn er bei der Schwerkraft mit dem Newtonschen Gravitationsgesetz beginnt.
Im längsten Kapitel des Büchleins, „Nothing but Net“, werden Würfe behandelt, die ohne den Rand zu berühren in den Korb gehen. Der Abschnitt geht vom bekannten Artikel von P. J. Brancazio aus, in dem gezeigt wird, dass diejenigen Würfe vorteilhaft sind, bei denen die Abwurfgeschwindigkeit minimal ist: Diese Würfe erlauben die größte Ungenauigkeit im Abwurfwinkel. Fontanella fand in Videoanalysen (vom Autor selbst und einem noch aktiven Spieler), dass bei ihren Würfen nicht die Abwurf-, sondern die Endgeschwindigkeit des Balls beim Korb minimal ist. Auch dies bietet einen Vorteil, weil die mögliche Wechselwirkung mit dem Rand des Korbs sanfter ist und eher zu einem erfolgreichen Wurf führt. Allerdings unterscheiden sich die beiden optimalen Winkel nur um 3 Grad.
Die Wechselwirkung des Balles mit dem Rand des Korbs bzw. mit dem Brett ist eine wesentliche Komponente des Spiels. Auf die verschiedenen Möglichkeiten, unter welchen Winkeln der Ball auf den Rand einfallen kann, wird sogar vielleicht zu ausführlich eingegangen. Der Effekt des Spins auf Flugeigenschaft und Kontakt mit dem Board wird anschaulich und genau beschrieben.
Fontanella analysiert in dem Büchlein wichtige Aspekte eines Basketballspiels. Die physikalischen Gesetze erklärt er sehr grundlegend, die Analysen sind äußerst detailliert ausgeführt. Deshalb ist zu vermuten, dass sowohl Physiker als auch Nichtphysiker beim Lesen jeweils Teile überspringen werden. Leider wird auf die Athletik der Spieler und deren Bewegungsabläufe nicht eingegangen: „We’ll leave that to the biomechanics people...“
Ao. Univ. Prof. Dr. Leopold Mathelitsch, Institut für Physik, Universität Graz