3D-Druck in der Schwerelosigkeit
Test der pulverbasierten additiven Fertigung beim DLR-Parabelflug.
Astronauten, die Werkzeuge oder Ersatzteile im Weltraum per 3D-Druck selbst herstellen – das soll nach Vorstellung der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung BAM schon bald Wirklichkeit werden. Zusammen mit der TU Clausthal führt die BAM vom 11. bis 15. September Experimente zu pulverbasierter additiver Fertigung unter Mikrogravitations-
Abb.: Bei der DLR-Parabelflugkampagne stehen BAM und TU Clausthal etwa 45 Minuten Schwerelosigkeit in 120 Parabeln zur Verfügung. (Bild: DLR / Novespace)
Im Projekt „Pulverbasierte additive Fertigung unter Schwerelosigkeit” geht es darum, ein Bauteil durch Aufbringen von Schichten eines fließfähigen Pulvers herzustellen. Dazu wird ein computeranimiertes und in virtuelle Schichten zerlegtes Bauteil durch das wiederholte Auftragen von Pulverschichten Schicht für Schicht aufgebaut. In den geplanten Parabelflug-
„3D-Druck ist noch nie in der Schwerelosigkeit erforscht worden – wir sind da Pioniere“, erklärt Projektleiter Jens Günster. Ziel des Forschungsprojekts ist es, individuelle Fertigungsmöglichkeiten von benötigten Komponenten während einer Raumfahrtmission auszubauen und weiterzuentwickeln. Darüber hinaus ist das eingesetzte Verfahren auch für die industrielle Anwendung auf der Erde von großem Interesse. „Eine höhere Packungsdichte der Pulverpartikel und ein verbesserter Schichtauftrag für feinere, nicht fließfähige Pulver sind zwei wesentliche Vorteile gegenüber den konventionellen Schichtauftragsverfahren“, so Günster.
Die zum Einsatz kommenden Verfahren wurden zum Teil bereits international patentiert: Sie gehen auf zwei Patentfamilien zurück, die innerhalb Deutschlands gemeinschaftlich von der BAM und der TU Clausthal und außerhalb Deutschlands von der BAM allein angemeldet wurden.
BAM / RK