6000 Kilometer weit mit Brennstoffzelle
Das Brennstoffzellenflugzeug Antares H3 soll eine Flugdauer von mehr als 50 Stunden haben.
Das Brennstoffzellenflugzeug Antares H3 soll eine Flugdauer von mehr als 50 Stunden haben.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Firma Lange Research Aircraft GmbH entwickeln mit der Antares H3 einen leistungsstarken Nachfolger des ersten pilotengesteuerten, mit Brennstoffzellen startfähigen Flugzeugs Antares DLR-H2. Die Antares H3 soll in Flugdauer und Reichweite neue Maßstäbe setzen. Das Projekt startet im August 2010, der Erstflug ist für das Jahr 2011 geplant.
Abb.: Antares H3 - neue Generation des Brennstoffzellenflugzeugs. (Bild: DLR/Lange Research Aircraft GmbH)
Der verwendete Kraftstoff Wasserstoff wird in einer direkten elektrochemischen Reaktion mit dem Sauerstoff der Luft, ohne Verbrennung, in elektrische Energie umgewandelt. Während der partikelfreien Reaktion entsteht als Reaktionsprodukt nur Wasser. Wird der Wasserstoff durch regenerative Energien hergestellt, fliegt der Motorsegler CO2-neutral.
Während die Projektpartner mit dem fliegenden Labor Antares DLR-H2 die Leistungsfähigkeit der Brennstoffzelle in der Luftfahrt im Jahr 2010 zunächst getestet und zuletzt mit einem Höhenrekordflug auf 2558 Meter demonstriert hatten, soll die Antares H3 deutlich an Leistungsstärke gewinnen: In der Endausbaustufe wollen die Entwickler eine Reichweite von bis zu 6000 Kilometern - im Vergleich zu 750 Kilometern beim Vorgängermodell - und eine Flugdauer von mehr als 50 Stunden - im Vergleich zu bisher fünf Stunden - ermöglichen. H3 soll Nutzlasten von bis zu 200 Kilogramm befördern können. Das Flugzeug wird eine Spannweite von 23 Metern haben und ein Abfluggewicht von 1,25 Tonnen. In vier statt bisher zwei Außenbehältern unter den Tragflügeln werden das Brennstoffzellensystem und die Tanks untergebracht. Technisch wird das neue Flugzeug auf dem von Lange Aviation produzierten Elektromotorsegler Antares 20E sowie auf dem Brennstoffzellenflugzeug Antares DLR-H2 aufbauen.
Das Stuttgarter DLR-Institut übernimmt den Aufbau des modularen Brennstoffzellensystems und die wissenschaftliche Auswertung. Die Lange Research Aircraft GmbH ist für die Gesamtintegration und den Betrieb des Flugzeuges verantwortlich. Das Projekt wird im Rahmen des vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung initiierten Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie (NIP) gefördert.
Aufgrund der optimierten Flugeigenschaften und der einfachen Steuerung kann die Antares H3 im Pilotenbetrieb wie auch in einer zweiten Ausbaustufe als unbemanntes System fliegen und so beispielsweise Aufgaben der Erdbeobachtung und Fernerkundung übernehmen. Als erste gemeinsame Etappe auf dem Weg zur Serienreife haben die Entwickler jedoch zunächst den Erstflug im Visier. Die erste große Prüfung soll das Brennstoffzellenflugzeug Antares H3 im Jahr 2011 bestehen.
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt/KP