Alpha-Gas oder Neutronensuppe?
Simulationen erhellen Phasenübergänge in Kernmaterie.
Wie fügen sich Neutronen und Protonen zu Atomkernen zusammen? Eine neue Computersimulation liefert auf diese Frage ein überraschendes Ergebnis: Wurde in der Simulation ein einziger Parameter minimal verändert, hatte das fundamentale Auswirkungen auf den Aufbau der Kerne. Unter leicht unterschiedlichen Bedingungen könnte unser Universum daher ganz anders aussehen. An der Studie waren neben der Universität Bonn das Forschungszentrum Jülich, die Ruhr-
Abb.: Bei einem bestimmten „Mischungsverhältnis“ zwischen lokalen und nicht-lokalen Wechselwirkungen im Kern kommt es plötzlich zu einem Phasenübergang von einem Gas aus Alpha-Teilchen hin zu einer nuklearen Flüssigkeit. (Bild: D. Lee)
Wie sich die Neutronen im Kern genau anordnen, ist nämlich je nach Atom unterschiedlich: In manchen Atomen sind die Kerne aus so genannten Clustern aus Alpha-
Um den Vorgängen bei der Bildung der Atomkerne genauer nachzuspüren, bemühen Physiker heute Computersimulationen. Diese erfordern jedoch extrem komplexe Berechnungen. Selbst mit den schnellsten Supercomputern lässt sich heute daher nur die Entstehung sehr kleiner Kerne simulieren. Ziel der aktuellen Studie war es ursprünglich, die Rechenverfahren effizienter zu machen, um mittelfristig auch die Bindungsverhältnisse in größeren Kernen simulieren zu können.
Wenn zwei Alpha-Teilchen in einem Atomkern zusammen kommen, beeinflussen sich beide gegenseitig – sie treten miteinander in Wechselwirkung. Wenn sich dabei die relative Position der Protonen und Neutronen in beiden Alpha-
Dabei zeigte sich ein unerwarteter Effekt: Ab einem bestimmten Mischungsverhältnis änderte sich der Zustand des Kerns fundamental. Bildlich gesprochen, ging der Kern von einem gasförmigen in einen flüssigen Zustand über. Im gasförmigen Zustand ist der Kern aus Alpha-
Die Bindungsverhältnisse im Kern seien also in der Natur ganz nahe an einer Instabilität, die vorher nicht beobachtet wurde, ergänzt Meißner: „Wenn man den Parameter, der die relative Stärke der lokalen zur nicht-
U. Bonn / DE