20.10.2004

Astro-Tipps November 2004

Gleich zu Monatsbeginn kommt es zu einem Planetentreffen. Venus und Jupiter stehen am Morgenhimmel nahe beieinander.


Gleich zu Monatsbeginn kommt es zu einem Planetentreffen. Venus und Jupiter stehen am Morgenhimmel nahe beieinander.

Hamburg (dpa) - Gleich zu Monatsbeginn kommt es im November zu einem spannenden Planetentreffen. Die beiden hellsten Wandelsterne, nämlich unser innerer Nachbarplanet Venus und der Riesenplanet Jupiter, stehen am Morgenhimmel nahe beieinander. Die strahlende Venus zieht in der Nacht vom 4. auf den 5. November nur eine Vollmondbreite nördlich an Jupiter vorbei. Venus ist dabei eindeutig heller als Jupiter, wodurch man beide Planeten leicht unterscheiden kann. Am 10. November gesellt sich die schmale Sichel des abnehmenden Mondes zu Venus und Jupiter - ein ungewöhnlich schöner und spektakulärer Anblick am östlichen Morgenhimmel.

Venus bleibt Morgenstern, allerdings verkürzt sie ihre Sichtbarkeit merklich. Sie wandert durch das Sternbild Jungfrau und wechselt am 28. November in die Waage. Jupiter erscheint hingegen immer früher auf der morgendlichen Himmelsbühne. Geht der Riesenplanet zu Monatsbeginn noch kurz nach 4.00 Uhr morgens auf, so erscheint er Ende November bereits um 3.00 Uhr am Osthorizont. Jupiter wandert rechtläufig, also von West nach Ost durch das Sternbild Jungfrau.

Fast die ganze Nacht über - sieht man von den frühen Abendstunden ab - ist Saturn am Firmament vertreten. Der ringgeschmückte Planet erscheint Anfang November kurz vor 22.00 Uhr am Nordosthorizont, zu Monatsende geht er bereits zwei Stunden früher auf. Saturn hält sich im Sternbild der Zwillinge und damit in den nördlichsten Bezirken des Tierkreises auf. Am 8. November setzt Saturn zu seiner Oppositionsschleife an - der ohnehin langsame Planet tritt auf der Stelle. Am 3. November zieht der abnehmende Halbmond nördlich an Saturn vorbei.

Um die Monatsmitte taucht Mars allmählich am Morgenhimmel auf. Der Rote Planet eilt durch die östlichen Gebiete der Jungfrau und wechselt am 22. November in das Sternbild Waage. Noch ist Mars kein auffallendes Gestirn. Zurzeit ist er nur wenig heller als der Polarstern.

Vom 13. bis 20. November flammen die Meteore des Leonidenstroms auf. Die Sternschnuppen scheinen dem Sternbild Löwe zu entströmen - daher ihr Name. Die stärkste Tätigkeit entfalten die Leoniden in den Morgenstunden des 17. November. In diesem Jahr sind allerdings nur etwa 20 Meteore pro Stunde zu erwarten, während in anderen Jahren, in denen das Zentrum der Trümmerwolke des zerborstenen Kometen 55P/Tempel-Tuttle die Erdbahn kreuzte, mehrere hundert Leoniden pro Stunde aufleuchteten. Die Leoniden sind mit 250 000 Kilometern pro Stunderecht schnelle Sternschnuppen.

Um den 11. November macht sich auch der schwache Meteorstrom der Tauriden bemerkbar. Die Tauriden sind die ganze Nacht über beobachtbar, da ihr Ausstrahlungspunkt im Sternbild Stier nahe dem Sternhaufen der Plejaden liegt. Lediglich fünf bis zehn Tauridenmeteore sind pro Stunde zu erwarten.

Am abendlichen Fixsternhimmel hat die Kassiopeia, die Sternenfigur des Himmels-W, nun ihre höchste Position erklommen. Zwischen Zenit und Polarstern erkennt man schnell dieses markante Sternbild. Je nach Blickwinkel sieht man hier ein großes, lateinisches W oder aber ein M. Der Große Wagen kreuzt zwischen Polarstern und Nordhorizont den Meridian. Er nimmt somit am Abendhimmel seine tiefste Position ein. Großer Wagen und Kassiopeia sind in unseren Breiten Zirkumpolarsternbilder. Sie gehen niemals unter und sind daher in jeder klaren Nacht des Jahres zu sehen.

Weit im Westen ist noch das Sommerdreieck zu erkennen. Relativ hoch steht Deneb, der Schwanzstern des Schwans. Auch die helle Wega ist gut im Nordwesten zu sehen, während Atair im Adler nahe dem Westhorizont kaum mehr auszumachen ist. Hoch im Süden erspäht man die typischen Herbstbilder, nämlich Pegasus, Andromeda, Widder, Perseus und das kaum erkennbare, weil lichtschwache Bild der Fische. Am Osthimmel drängen die Winterbilder bereits auf die Himmelsbühne. Fuhrmann, Stier, Orion und Zwillinge schmücken mit hellen Sternen das östliche Firmament.

Neumond ist am 12. November um exakt 15.27 Uhr. Einen Tag später endet der islamische Fastenmonat Ramadan. Vollmond ist am 26. November um 21.07 Uhr, wobei die hell glänzende Vollmondscheibe im Sternbild Stier nahe dem offenen Sternhaufen der Plejaden steht.

Die Sonne strebt dem tiefsten Punkt ihrer Jahresbahn entgegen, den sie allerdings erst im Dezember erreichen wird. Am 22. November tritt das Tagesgestirn in das Tierkreiszeichen Schütze. Einen Tag später wechselt die Sonne aus dem Sternbild Waage in das Sternbild Skorpion, in dem sie bis 29. November bleibt und dann die Grenze zum Schlangenträger überschreitet. Die Tage werden um rund eineinviertel Stunden kürzer, die Mittagshöhe der Sonne sinkt um etwa sieben Grad.

Hans-Ulrich Keller, dpa

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