„Augen für das Internet der Dinge“
EU-Projekt „Eyes of Things“ auf der Basis von Miniaturkameras aus der Endoskopie Applikationen für intelligente Systeme entwickeln.
Die Einsatzmöglichkeiten von Computer Vision-Technologien schreiten durch fortschrittliche Programme und Methoden enorm schnell voran und gehen heutzutage weit über die Anwendungen im Bereich der Grundlagenforschung und Fabrikautomation hinaus. Mittlerweile existieren Computerchips, die eine Verarbeitung von visuellen Daten in Echtzeit ermöglichen und somit das Zwischenspeichern überflüssig machen. Auch mobile Endgeräte verdanken ihren kommerziellen Erfolg nicht zuletzt ihrer beachtlichen Funktionalität in den Bereichen Foto und Video. Die Ansprüche an die Simulation des Sehens sind dabei bezüglich Stromverbrauch und erforderlicher Rechenleistung sehr hoch. Auf Grund der begrenzten Batteriekapazität können Bildverarbeitungsapplikationen bisher nicht dauerhaft, sondern nur für kurze Zeit verwendet werden.
Abb.: Chip des Projektpartners Movidius (Bild: Movidius)
„Herausforderung ist es, die weitreichende Gewinnung und Verarbeitung visueller Informationen auf einen möglichst geringen Energiebedarf hin zu optimieren“, so Didier Stricker, Leiter des Forschungsbereichs Erweiterte Realität/
Kerntechnologie ist eine auf einem als Prozessor fungierenden Chip platzierte Miniaturkamera, die bislang zu medizinischen Zwecken in der Endoskopie eingesetzt wurde. Diese wird zunächst zur videobasierten Lebensaufzeichnung (Lifelogging) angewendet und in intelligenten Spielzeugen eingesetzt. Außerdem integriert man das System in interaktive Museumsführungen, sodass das automatische und angepasste Abspielen von Audiokommentaren erleichtert wird.
Abb.: Miniaturkamera des Projektpartners Awaiba (Bild: Awaiba)
Gemeinsam mit sieben europäischen Partnern aus Industrie und Forschung arbeitet das DFKI in Rahmen von „EoT“ auch daran, Erfolg versprechende neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Als Teil des Europäischen Rahmenprogramms für Forschung und Innovation, Horizon 2020, läuft das im Januar 2015 gestartete Projekt bis Ende 2017 und wird von der EU mit fast fünf Millionen Euro gefördert. Konsortialführer des Projekts ist die Universidad Real de Castilla-La Mancha in Ciudad Real, Spanien.
DFKI / OD