Australisch-deutsche Graphen-Kollaboration
Wissenschaftler aus Steinfurt und Canberra wollen Zukunftsmaterial erforschen und starten Doktorandenprogramm.
Biegsame Displays oder kleinste Mikroprozessoren für Computer – was nach Zukunftsvision klingt, könnte eines Tages Realität werden. Denn seit wenigen Jahren gelingt es, das dazu notwendige Material Graphen herzustellen und weiterzuverarbeiten. Dieses aus einer einzigen Atomlage bestehende Kohlenstoffnetz gilt als Material der Zukunft und könnte einmal das klassische Silizium ersetzen. Wissenschaftler der Fachhochschule Münster erforschen Graphen nun in Zusammenarbeit mit Kollegen der University of New South Wales Canberra, Australien.
Abb.: Wissenschaftler der australisch-deutschen Kollaboration: Heiko Timmers (UNSW Canberra), Hans-Christoph Mertins, Andreas Galle, Markus Gilbert, Christine Jansing und Marc Tesch (v.l.n.r.) (Bild: FH Münster, M. Michalewicz)
„Die australische Universität hat die Möglichkeit, Graphen auf atomarer Ebene zu modifizieren und zu charakterisieren“, erklärt Hans-Christoph Mertins vom Fachbereich Physikalische Technik der Fachhochschule Münster. Das Forscherteam nutze kernphysikalische Methoden und vermesse magnetische Effekte mit Neutronenstreuung. Dies ergänze sich ideal zu den physikalischen Untersuchungen mit Röntgenstrahlung seiner Arbeitsgruppe, so Mertins.
Um die australisch-deutsche Zusammenarbeit zu vertiefen, haben sich die Fachhochschule Münster und die University of New South Wales Canberra auf ein gemeinsames Doktorandenprogramm geeinigt. Ein Absolvent des Fachbereichs Physikalische Technik wird als Doktorand beginnen.
FH Münster / DE