Baustart für Metallurgie-Technikum in Freiberg
Ausbau der Forschungen zur nachhaltigen Gewinnung und zum Recycling strategischer Wertstoffe.
Mit einem symbolischen ersten Spatenstich feierte das Helmholtz-
Abb.: Setzten den ersten Spatenstich (v.l.n.r.): Prof. Klaus-
„Die Forscher unseres Helmholtz-Instituts Freiberg für Ressourcentechnologie treiben die Entwicklung innovativer Technologien für eine nachhaltigere, kreislauforientierte Nutzung von Rohstoffen wesentlich mit voran“, erklärte der Wissenschaftliche Direktor des HZDR, Roland Sauerbrey. „Dank des neuen Technikums mit seinem breiten Spektrum an metallurgischen Prozessen, die in Zukunft hier erforscht und unter realitätsnahen Bedingungen überprüft werden können, wird das Institut seinen Ruf als ein führendes Zentrum im Bereich Ressourcen und Kreislaufwirtschaft national sowie international festigen und ausbauen können.“
Institutsdirektor Markus Reuter verwies darauf, dass Zukunftstechnologien, wie mobile Kommunikation, E-Mobilität oder die Nutzung erneuerbarer Energien zu einem steigenden Verbrauch an Rohstoffen führen, für deren Gewinnung große Mengen Energie und Material benötigt werden: „Die Kreislaufwirtschaft ist der vielversprechendste Ansatz, um die verfügbaren Ressourcen und Energie optimal einzusetzen. Die damit verbundenen Herausforderungen und Grenzen wollen wir in unserem neuen Technikum umfassend erforschen.“ Die Effizienz metallurgischer Prozesse zählt ebenso dazu wie ein Produktdesign, das von Beginn an Aspekte des Recyclings berücksichtigt. „Ein wichtiger Gesichtspunkt hierbei sind die maximal erreichbaren Rückgewinnungsquoten für jedes einzelne Material“, so Reuter. „Mit der digitalen Vernetzung der metallurgischen Verfahrensschritte und der detaillierten Modellieung der Prozesse kommen im neuen Technikum modernste methodische Ansätze unseres Forschungsgebiets zum Tragen. Dadurch können wir den Material- und Energieverbrauch von neuen Technologien und Produkten quantitativ bewerten, was wichtig ist, um deren Nachhaltigkeit tatsächlich einzuschätzen.“
Der Neubau des Technikums besteht aus einer zwölf Meter hohen Versuchshalle und einem 15 Meter hohen Kopfbau mit diversen Funktionsräumen. In der Versuchshalle werden auf 950 Quadratmetern Anlagen und Geräte für die gesamte Bandbreite metallurgischer Forschung, von der Pyrometallurgie bis zur Hydrometallurgie aufgebaut. Weitere 110 Quadratmeter sind als Lagerfläche vorgesehen. Die Forscher können mit Materialströmen zwischen einem und fünfhundert Kilogramm experimentieren – das entspricht etwa der Lücke zwischen Labor und Industriemaßstab.
HZDR / RK