Berührungslos Gegenstände identifizieren und lokalisieren
Flexibler Näherungssensor macht Oberflächen intelligent.
Auf der Basis von Silikon und Kohlenstoffnanoröhrchen haben Forscher des Fraunhofer-
Bild: Mit seiner elastischen Form lässt sich der Näherungssensor flexibel auf großen Oberflächen anbringen. (Bild: R. Rez, Fh.-IPA)
Auf den ersten Blick wirkt der Näherungssensor nicht besonders spektakulär: eine dünne, elastische Silikonschicht, auf der schwarze viereckige Flächen aufgedruckt sind. Was aussieht wie Farbe, sind aber unzählige mikroskopisch kleine Kohlenstoffnanoröhren, die Menschen oder Gegenstände lokalisieren können. „Der Näherungssensor erkennt alles, was elektrisch leitfähig ist. Sobald sich ein Objekt nähert, ändert sich das elektrische Feld“, erläutert Florian Bodny vom Fraunhofer-
Der Aufbau des Sensors erfolgt schichtweise. Auf eine Lage Silikon folgt eine Lage Silikon-
In einer Versuchsreihe haben die Forscher analysiert, welche Parameter für die Genauigkeit der Detektion entscheidend sind. Dabei fanden sie heraus, dass die Konzentration des Aktivmaterials den größten Einfluss hat. An zweiter Stelle steht die Schichtdicke, gefolgt von der Fläche des Sensors. Um ein Objekt auf acht Millimeter Entfernung zu detektieren, sind beispielsweise drei Druckschichten, eine Konzentration von 1,5 Massenprozent und 36 Quadratzentimeter Fläche notwendig.
Für den Näherungssensor kommen vielseitige Anwendungen in Frage. Denkbar sei er als künstliche Haut bei Robotern. „Serviceroboter können zum Beispiel die Hand ausstrecken, wenn sie eine Person erkennen“, sagt Bodny. Auch im Bereich „Smart Home“ gibt es viele Einsatzmöglichkeiten, etwa für Lampen oder Türen, die an- oder aufgehen, sobald ein Mensch davor steht. Mit seiner Elastizität ist der Sensor außerdem zur Unfallprävention geeignet, beispielsweise auf Arbeits- und Schutzkleidung. Die Wissenschaftler überlegen auch, ihn in der Medizintechnik für Exoskelette einzusetzen.
Fh.-IPA / RK