Blitze triggern Kernreaktionen in der Atmosphäre
Nachweis radioaktiver Zerfallsreaktionen während eines Gewitters gelungen.
Schon vor knapp hundert Jahren schlug der schottische Physiker und Meteorologe Charles Wilson vor, Gewitter und begleitende Blitze könnten Kernreaktionen in der Atmosphäre verursachen. Trotz des Nachweises von Neutronen, Gammastrahlung und energiereicher Elektronen in den folgenden Jahrzehnten fehlten bisher jedoch eindeutige Hinweise auf diese Prozesse. Doch jetzt gelang es einer Forschergruppe in Japan, den Ablauf der von Blitzen verursachten Kernreaktionen schlüssig nachzuweisen.
Abb.: Während eines Gewitters triggern intensive Gammablitze in einer photonuklearen Reaktion den Zerfall von Stickstoffkernen. (Bild: T. Enoto et al.)
Teruaki Enoto von der Universität Kyoto und seine Kollegen von der Universität Tokyo untersuchten während eines Wintersturms Anfang Februar dieses Jahres die Gammastrahlung aus tiefen Gewitterwolken. Mit vier Szintillator-
Diese Messungen korrelierten eindeutig mit den Blitzen. Ihre zeitliche Abfolge ließ die Forscher auf einen photonuklearen Prozess in der unteren Atmosphäre schließen. Dabei trafen nach dem Blitz Photonen mit Energien von mehr als zehn Megaelektronenvolt auf Stickstoff-14-
Ein analoger photonuklearer Prozess ist ebenfalls mit dem Zerfall von Sauerstoff-16-
Jan Oliver Löfken
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RK