Das schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße
Neues Physikkonkret der DPG würdigt den Physik-Nobelpreis 2020.
Im Zentrum unserer Milchstraße befindet sich ein schwarzes Loch. Für dessen theoretische Vorhersage und den Nachweis erhielten Roger Penrose von der University of Oxford, Andrea Ghez von der University of California und Reinhard Genzel vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik, Garching, in diesem Jahr den Physik-Nobelpreis. Ein neues Physikkonkret der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) würdigt den Physik-Nobelpreis 2020. „Mit Reinhard Genzel, der am Zustandekommen dieser Ausgabe mitwirkte, hat die DPG nun neun lebende Nobelpreisträger in ihren Reihen“, sagt DPG-Präsident Lutz Schröter.
Genzel und Ghez entwickelten mit ihren Teams Methoden, um durch die Wolken aus interstellarem Gas und Staub bis ins Zentrum der Milchstraße in rund 26.000 Lichtjahren Entfernung zu blicken. Ihre Messungen lieferten den bislang überzeugendsten Beweis, dass sich dort ein supermassereiches schwarzes Loch befindet. Roger Penrose konnte dagegen schon früh zeigen, dass schwarze Löcher eine direkte Folge der allgemeinen Relativitätstheorie von Albert Einstein sind.
„Schwarze Löcher und die dahintersteckende Physik gehören zu den spannendsten Rätseln, die das Universum zu bieten hat“, sagt Schröter. Mathematisch gesehen sind schwarze Löcher Singularitäten, in denen alle uns bekannten Naturgesetze in sich zusammenbrechen. Ob es uns jemals gelingen wird, hinter deren Ereignishorizont zu blicken, steht im wahrsten Sinne des Wortes in den Sternen.
DPG / DE