Descartes-Preis 2007
Drei europäische Forschungsprojekte sind mit dem Descartes-Preis für Forschung der EU ausgezeichnet worden. Eines der Projekte ist das Hochenergie-Stereoskopiesystem (HESS).
Brüssel (dpa) - Drei europäische Forschungsprojekte sind am Mittwoch in Brüssel mit dem Descartes-Preis für Forschung der EU ausgezeichnet worden. Der mit einer Million Euro dotierten Preis wird auf diese Projekte aufgeteilt: Das Hochenergie-Stereoskopiesystem (HESS), ein Vorhaben zur Herstellung von Wasserstoff durch Wasserspaltung (HYDROSOL) und die für die Krebsbekämpfung wichtige Erforschung des programmierten Zelltods (APOPTOSIS). Auch ein Descartes-Preis für Wissenschaftskommunikation wurde an fünf Projekte verliehen.
Bundesforschungsministerin Annette Schavan, die derzeitige Vorsitzende des EU-Forschungsministerrates, sagte bei der Verleihungszeremonie: «Diese Preise entwickeln sich zu einer Art europäischem Nobelpreis.» Mit dem Preis, der nach dem 1650 gestorbenen französischen Philosophen und Naturwissenschaftler René Descartes benannt ist, werden seit 2000 Spitzenwissenschaftler geehrt, die sich um die europäische Forschungszusammenarbeit verdient gemacht haben. Insgesamt hatten sich 66 Gruppen um den Preis beworben.
Bei dem Hochenergie-Stereoskopiesystem (HESS) handelt es sich nach Angaben der EU-Kommission um ein Teleskopsystem, das die bisherigen Beobachtungsmethoden der Astronomie revolutioniert hat. Es ist mit finanzieller Unterstützung der EU von etwa 100 Wissenschaftlern aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Polen, Tschechien, Armenien, Südafrika und Namibia entwickelt worden.
Beim Projekt HYDROSOL geht geht es um die Herstellung von Wasserstoff durch Wasserspaltung. Dabei wird Solarenergie eingesetzt. An dem Projekt, das der umweltfreundlichen Wasserstofferzeugung für Energiezwecke dienen könnte, waren Forscher aus Dänemark, Deutschland, Griechenland und Großbritannien beteiligt.
Wesentliche Erkenntnisse über den programmierten Zelltod habe das Forschungsvorhaben APOPTOSIS gebracht. Hier erarbeiteten Wissenschaftler aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Schweden und Österreich auf dem Gebiet der Zellbiologie Wissen, das bei Krebs- und Aids-Therapien eingesetzt werden könnte.
Der Preis für Wissenschaftskommunikation ging an die Herausgeber der irischen Jugendzeitschrift «Eureka» und an die Dokumentarreihe «Europe, a Natural History» der Fernsehsender ZDF, ÖRF und BBC. Auch die «Città della Scienza» (Stadt der Wissenschaft) in Italien, das norwegische MAR-ECO-Netz und das britische Schulprojekt «Science Made Simple» (Wissenschaft leicht gemacht) wurden ausgezeichnet.
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