09.11.2018

Desy bekommt Start-Up-Campus

Der Fokus liegt auf Bio- und Nanotechnologie und neuen Werkstoffen.

Der Haushalts­ausschuss des Bundestages hat gestern die Einrichtung eines Start-up-Inkubators für die Bereiche Life Science, Bio- und Nano­technologie sowie neue Materialien in unmittel­barer Nachbarschaft des Desy-Forschungs­campus im Hamburger Westen beschlossen. Das geplante Techno­logie- und Gründer­zentrum wird mit einem Volumen von 95 Millionen Euro als Bundes­einrichtung aufgebaut. Desy wird als Initiator verant­wortlich für den Bau dieses ganzheit­lich konzi­pierten Inkubators sein, der auf Start-ups und Innovations­themen aus den komplexen und hochtech­nologischen Bereichen Bio- und Nano­technologie sowie neue, intel­ligente Werkstoffe ausgerichtet sein wird.

Abb.: Das Forschungszentrum Desy im Westen Hamburgs erhält einen neuen Start-Up Campus. (Bild: Desy)

Johannes Kahrs, haushalts­politischer Sprecher der SPD-Bundestags­fraktion, sieht die Entwicklung eines komplexen Gründer­zentrums als einmalige Chance für die Stärkung der Hightech-Strategie der Bundes­regierung: „Ich habe mich für diese Finanzierung eingesetzt, weil unser Hamburg – und damit ganz Deutschland – Desy als Ort für Inno­vationen unbedingt braucht. Besonders wenn es darum geht, den Hightech-Standort Hamburg im globalen Wett­bewerb weiter nach vorne zu bringen. Ich bin überzeugt, dass Desy hierfür als Anker in einem Forschungs­campus von inter­nationaler Strahlkraft ideal aufgestellt ist.“ Mit dem geplanten Technologie­zentrum sollen sowohl das wirt­schaftliche als auch das Innovations­potenzial, das sich aus neuen Techno­logien, Möglich­keiten und Entwick­lungen in den Bereichen der Lebens- und Material­wissenschaften ergibt, für die Bundes­republik nutzbar gemacht werden. Neugrün­dungen sollen hier ein hervor­ragendes infra­strukturelles Umfeld, darunter bestaus­gestattete Labore und Büros, aber auch eine einmalige Inte­gration in das Ökosystem des Forschungs­campus in Hamburg-Bahren­feld erhalten.

„Desy und Hamburg sind ideal für die Ansiedlung dieses Start-up-Campus“, betont Helmut Dosch, Vorsitzender des Desy-Direk­toriums. „Wir haben hier Wissen­schaftler von Weltklasse und exzellente Forschung auf einem attrak­tivem Forschungs­campus. Zudem ist das Cluster Life Science in Hamburg und Norddeutschland ein großer Wirtschafts­faktor. Unsere Innovations­kraft und die viel­fältigen Verbin­dungen in Wirtschaft und Gesellschaft werden das neue Gründer­zentrum zum Erfolg führen.“ Jetzt sei genau der richtige Zeitpunkt, um Neugrün­dungen in den hochkom­plexen Technologie­bereichen zu unterstützen und voran­zubringen, ergänzt Arik Willner, Chief Technology Officer bei Desy. „Wir werden in den nächsten Jahren große Fortschritte auf den Feldern der indivi­dualisierten Medizin und in der medi­zinischen Bildgebung erleben. Mit der System­kompetenz, die Desy hier als Anker­institut einbringen kann, nehmen wir die Aufgabe und Heraus­forderung, ein erfolg­reiches Start-up Zentrum für den Bund umzusetzen, mit großer Freude an.“

Insgesamt werden die Kosten für das in Hamburg-Bahrenfeld geplante Gründer- und Technologie­zentrum mit 95 Millionen Euro veranschlagt, die der Bund mit dem vorliegenden Beschluss des Haushalts­ausschusses vollständig tragen wird. Die Kosten von mindestens 10,5 Millionen Euro für die ersten Betriebs­jahre wird die Freie und Hansestadt Hamburg übernehmen. Ziel ist eine phasenweise Inbetrieb­nahme, so dass ein wirtschaft­licher Betrieb des Zentrums zügig gewährleistet werden kann. Der Inkubator wird ab sofort geplant und dann phasen­weise umgesetzt. Das Konzept sieht eine passgenaue Bedarfs­deckung für Start-ups vor und wird der Tatsache gerecht, dass die jungen Unternehmen oftmals eine lange und kosten­intensive Inkubations­zeit benötigen, um sowohl die Marktreife als auch die Zulas­sungen für Ihre Produkte zu erreichen.

Desy / JOL

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