Desy bekommt Start-Up-Campus
Der Fokus liegt auf Bio- und Nanotechnologie und neuen Werkstoffen.
Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat gestern die Einrichtung eines Start-up-Inkubators für die Bereiche Life Science, Bio- und Nanotechnologie sowie neue Materialien in unmittelbarer Nachbarschaft des Desy-Forschungscampus im Hamburger Westen beschlossen. Das geplante Technologie- und Gründerzentrum wird mit einem Volumen von 95 Millionen Euro als Bundeseinrichtung aufgebaut. Desy wird als Initiator verantwortlich für den Bau dieses ganzheitlich konzipierten Inkubators sein, der auf Start-ups und Innovationsthemen aus den komplexen und hochtechnologischen Bereichen Bio- und Nanotechnologie sowie neue, intelligente Werkstoffe ausgerichtet sein wird.
Abb.: Das Forschungszentrum Desy im Westen Hamburgs erhält einen neuen Start-Up Campus. (Bild: Desy)
Johannes Kahrs, haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, sieht die Entwicklung eines komplexen Gründerzentrums als einmalige Chance für die Stärkung der Hightech-Strategie der Bundesregierung: „Ich habe mich für diese Finanzierung eingesetzt, weil unser Hamburg – und damit ganz Deutschland – Desy als Ort für Innovationen unbedingt braucht. Besonders wenn es darum geht, den Hightech-Standort Hamburg im globalen Wettbewerb weiter nach vorne zu bringen. Ich bin überzeugt, dass Desy hierfür als Anker in einem Forschungscampus von internationaler Strahlkraft ideal aufgestellt ist.“ Mit dem geplanten Technologiezentrum sollen sowohl das wirtschaftliche als auch das Innovationspotenzial, das sich aus neuen Technologien, Möglichkeiten und Entwicklungen in den Bereichen der Lebens- und Materialwissenschaften ergibt, für die Bundesrepublik nutzbar gemacht werden. Neugründungen sollen hier ein hervorragendes infrastrukturelles Umfeld, darunter bestausgestattete Labore und Büros, aber auch eine einmalige Integration in das Ökosystem des Forschungscampus in Hamburg-Bahrenfeld erhalten.
„Desy und Hamburg sind ideal für die Ansiedlung dieses Start-up-Campus“, betont Helmut Dosch, Vorsitzender des Desy-Direktoriums. „Wir haben hier Wissenschaftler von Weltklasse und exzellente Forschung auf einem attraktivem Forschungscampus. Zudem ist das Cluster Life Science in Hamburg und Norddeutschland ein großer Wirtschaftsfaktor. Unsere Innovationskraft und die vielfältigen Verbindungen in Wirtschaft und Gesellschaft werden das neue Gründerzentrum zum Erfolg führen.“ Jetzt sei genau der richtige Zeitpunkt, um Neugründungen in den hochkomplexen Technologiebereichen zu unterstützen und voranzubringen, ergänzt Arik Willner, Chief Technology Officer bei Desy. „Wir werden in den nächsten Jahren große Fortschritte auf den Feldern der individualisierten Medizin und in der medizinischen Bildgebung erleben. Mit der Systemkompetenz, die Desy hier als Ankerinstitut einbringen kann, nehmen wir die Aufgabe und Herausforderung, ein erfolgreiches Start-up Zentrum für den Bund umzusetzen, mit großer Freude an.“
Insgesamt werden die Kosten für das in Hamburg-Bahrenfeld geplante Gründer- und Technologiezentrum mit 95 Millionen Euro veranschlagt, die der Bund mit dem vorliegenden Beschluss des Haushaltsausschusses vollständig tragen wird. Die Kosten von mindestens 10,5 Millionen Euro für die ersten Betriebsjahre wird die Freie und Hansestadt Hamburg übernehmen. Ziel ist eine phasenweise Inbetriebnahme, so dass ein wirtschaftlicher Betrieb des Zentrums zügig gewährleistet werden kann. Der Inkubator wird ab sofort geplant und dann phasenweise umgesetzt. Das Konzept sieht eine passgenaue Bedarfsdeckung für Start-ups vor und wird der Tatsache gerecht, dass die jungen Unternehmen oftmals eine lange und kostenintensive Inkubationszeit benötigen, um sowohl die Marktreife als auch die Zulassungen für Ihre Produkte zu erreichen.
Desy / JOL