08.07.2025

Deutsches Team holt Gold

Beim diesjährigen International Young Physicists' Tournament (IYPT) in Schweden erreichte das deutsche Team einen dritten Platz und sicherte sich damit eine Goldmedaille.

Anja Hauck / DPG

Das IYPT fand vom 29. Juni bis zum 6. Juli im schwedischen Lund statt. Eine Woche kämpften die fünf Schüler aus Deutschland bei intensiven Physik-Duellen – den sogenannten „Fights“ – um Punkte, wissenschaftliche Anerkennung und die Finalteilnahme. Und ihr Einsatz hat sich gelohnt: Sie holten eine Goldmedaille und erreichten hinter Singapur und China einen hervorragenden dritten Platz.

Das deutsche Team beim IYPT (v. l.): Alan Stranjak, Benjamin Graf, Maxim Rasch,...
Das deutsche Team beim IYPT (v. l.): Alan Stranjak, Benjamin Graf, Maxim Rasch, Benedikt Baum und Rusheel Sai Nuthalapati zusammen mit Maskottchen Horst.
Quelle: Liane Brandt / GYPT

Das deutsche Team bestand aus Benjamin Graf (17) vom Hochfranken-Gymnasium Naila, Benedikt Baum (17) und Maxim Rasch (17) vom Hans-Thoma-Gymnasium in Lörrach, Rusheel Sai Nuthalapati (16) von der Berlin International School und Alan Stranjak (18) vom Emil-von-Behring-Gymnasium in Spardorf bei Erlangen.

Der entscheidende Schritt ins Finale gelang durch Rusheels eindrucksvollen Vortrag zum Thema „Spaghetti-Accelerator“. Bei der Aufgabe untersuchte er ein verblüffendes Phänomen: Wird eine Spaghetti in ein gebogenes Rohr geschoben, zerbricht sie plötzlich und schleudert Bruchstücke mit hoher Geschwindigkeit heraus. Die Ursache liegt in der elastischen Verformung – die Spaghetti speichert Energie, bis sie an einem kritischen Punkt gleichzeitig an mehreren Stellen bricht. Dabei wandelt sich die gespeicherte Energie schlagartig in Bewegung um. Rusheel analysierte diesen Prozess mithilfe tausender Hochgeschwindigkeitsaufnahmen und entwickelte ein physikalisches Modell, das den Effekt präzise beschreibt. Seine Arbeit überzeugte durch eine starke Verbindung von Experiment, Theorie und Alltagsphysik.

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Fights unter Physikern

Die Grundlage des Wettbewerbs bilden die jährlich wechselnden 17 IYPT-Aufgaben, die in dreistündigen „Physics Fights“ mit gegnerischen Teams diskutiert werden. Das „Reporter-Team“ präsentiert hierbei seine Lösung, das „Opponent-Team“ sucht darin nach Schwachstellen, und das „Reviewer-Team“ bewertet beide. Im Rahmen eines „Fights“ nimmt jedes Team jede Rolle einmal ein und erhält dafür Punkte von einer Fachjury. Siegreich ist am Ende das Team, das nicht nur eine überzeugende Lösung präsentiert, sondern diese in einem rhetorischen Wettstreit auf Englisch überzeugend verteidigen kann.

Ein echter Teamplayer war dabei Maxim Rasch, der in den meisten Fights die Rolle des kritischen Opponenten übernahm. „Ich freue mich riesig, dass sich unsere ganze Arbeit ausgezahlt hat – und dass wir noch besser waren als im letzten Jahr“, sagte er. Auch Benedikt Baum, Teamkapitän, ist stolz auf die Leistung: „Was mich am meisten begeistert hat: wie wir als Team zusammengewachsen sind – besonders hier vor Ort, als wir bis spät in die Nacht an unseren Projekten gefeilt haben.“

Die Jugendlichen hatten sich bereits im Frühjahr beim Bundeswettbewerb GYPT (German Young Physicists’ Tournament) für das Team qualifiziert – unter über 250 Bewerber:innen aus ganz Deutschland. Danach ging es ans Finetuning: Für das IYPT mussten sie zwölf von 17 vorgegebenen Physik-Aufgaben untersuchen, Experimente sowie Theorie dazu entwickeln und Lösungen präsentieren.

Betreut wurde das Team von Svea Lorenz von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG): „Es ist faszinierend, mit welchem Ehrgeiz, Teamgeist und wissenschaftlichem Tiefgang diese Jugendlichen arbeiten. Dass sie dafür mit einer Goldmedaille belohnt wurden, die alle Finalteams erhalten, ist einfach großartig.“

Hinter dem Erfolg steht auch starke Unterstützung: Die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung fördert seit vielen Jahren das GYPT sowie die Teilnahme am internationalen IYPT.

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