Die Grammatik von XFEL-Impulsen
Lernende Maschinen sagen die Eigenschaften von Röntgen-Impulsen voraus.
Mithilfe lernender Rechner ist es einem internationalen Forscherteam gelungen, die Eigenschaften spezieller Röntgenstrahlung aus Freie-
Abb.: Beschleunigertunnel am European XFEL. (Bild: European XFEL)
XFELs stoßen eine extrem helle und vielseitige Strahlung aus, die in der Grundlagenforschung eingesetzt wird, um Moleküle und Atome in Großanlagen wie der Photonenquelle European XFEL in Hamburg zu beschießen und beim Zerfall zu untersuchen. Doch um die gewonnenen Daten exakt auszuwerten, müssen die Eigenschaften jedes Strahlungsimpulses – Intensität, Puls-
Das Team hat jetzt ein Verfahren entwickelt, die Eigenschaften der Impulse mit sehr großer Genauigkeit vorherzusagen. Für ihre neue Methode verwendeten die Wissenschaftler einen Trick: Bestimmte Eigenschaften von XFEL-
„Man kann sich das vorstellen wie bei einer Sprache“, vergleicht André Knie von der Uni Kassel. „Wir haben dem Algorithmus beigebracht, wie die Struktur, wie die Grammatik der Eigenschaften von XFEL-
„Für die Grundlagenforschung bedeutet dies, dass der Einsatz von XFELs viel praktikabler wird“, ergänzt Knies Kollege Gregor Hartmann. „Atome und Moleküle lassen sich so in Zukunft umfassender, schneller und einfacher untersuchen. Unsere Arbeitsgruppe wird diese Technik einsetzen, um beispielsweise die Chiralität, die Händigkeit von Molekülen zu untersuchen“, also die Frage, warum sich Moleküle aus denselben Elementen oft völlig unterschiedlich verhalten. „Das Verfahren kann aber auch die Entwicklung neuer digitaler Speicherverfahren beschleunigen und im Grunde in allen Naturwissenschaften zum Einsatz kommen.“
U. Kassel / RK